Der Machtkampf zwischen den in Ägypten regierenden Islamisten und der Opposition wird auf der Strasse und vor Gericht ausgetragen. Die Muslimbruderschaft forderte den Generalstaatsanwalt am Montag auf, Ermittlungen gegen 169 Politiker, Parteichefs und «Schläger» einzureichen.
In einem Schreiben ihres Anwalts Abdelmoneim Abdelmaksud hiess es, sie seien als Verantwortliche für die Krawalle vor dem Gebäude der Muslimbruderschaft im Kairoer Stadtteil Mokattam am vergangenen Freitag identifiziert worden.
Die Zeitung «Al-Masry al-Youm» berichtete, die Führung der Muslimbruderschaft habe ihre Mitglieder aufgefordert, sich «bereitzuhalten» für mögliche Konfrontationen in der nächsten Zeit. In den kommenden Stunden sei mit einer Ankündigung von Präsident Mohammed Mursi zu rechnen, hiess es. Mursi war bis zu seinem Amtsantritt im vergangenen Sommer Mitglied der Bruderschaft gewesen.
Der Vorsitzende der Ägyptischen Organisation für Menschenrechte, Hafis Abu Saada, forderte die Behörden auf, gegen islamistische Demonstranten zu ermitteln, die in der Nacht auf ihn losgegangen waren, als er ein Fernsehstudio vor den Toren von Kairo verliess. Die Islamisten protestierten dort gegen unliebsame Berichterstattung.