Mutmassliche ETA-Anführerin in Frankreich festgenommen

Eine mutmassliche Anführerin der baskischen Terror-Organisation ETA ist in Frankreich festgenommen worden. Die 37-jährige Izaskun Lesaka wurde gemeinsam mit einem mutmasslichen ETA-Terroristen in der Nähe von Lyon bei einer Gemeinschaftsaktion der französischen und der spanischen Polizei gefasst.

Polizisten in Madrid vor dem Haus der Verhaftung (Bild: sda)

Eine mutmassliche Anführerin der baskischen Terror-Organisation ETA ist in Frankreich festgenommen worden. Die 37-jährige Izaskun Lesaka wurde gemeinsam mit einem mutmasslichen ETA-Terroristen in der Nähe von Lyon bei einer Gemeinschaftsaktion der französischen und der spanischen Polizei gefasst.

Dies teilten die spanischen Sicherheitskräfte am Sonntag in Madrid mit. Lesaka und ihr Begleiter wurden in einem Hotel in der Stadt Mâcon nördlich von Lyon gefasst. Beide seien bewaffnet gewesen, teilten die Ermittler mit.

Die seit 2005 steckbrieflich gesuchte Lesaka gehört nach Erkenntnissen der spanischen Ermittler einem Trio an, das an der Spitze der ETA steht. Sie habe die jüngsten Communiqués der Separatistenorganisation mitverfasst, hiess es. Dazu gehöre auch die Erklärung vom Oktober 2011, in der die ETA einen definitiven Gewaltverzicht angekündigt hatte.

Der zusammen mit der ETA-Anführerin festgenommene Mann steht nach spanischen Medienberichten im Verdacht, an dem Bombenanschlag im Dezember 2006 auf den Madrider Flughafen beteiligt gewesen zu sein, bei dem zwei Menschen getötet worden waren.

ETA „in Endphase“

Die ETA befindet sich nach Worten des spanischen Innenministers Jorge Fernández Díaz in einer „Endphase“. Die Madrider Regierung werde mit der Organisation keinerlei Verhandlungen führen, sagte der Minister dem staatlichen Fernsehen TVE. „Für die ETA gibt es nur eine Lösung, nämlich die Auflösung der Organisation.“

Die ETA hatte vor einem Jahr zwar einen Gewaltverzicht erklärt, aber weder die Waffen abgegeben noch ihre Strukturen im Untergrund aufgelöst. Die Organisation kämpft seit fünf Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat im Baskenland. Bei ETA-Anschlägen wurden mehr als 800 Menschen getötet.

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