Der mutmassliche Erpresser des Getränke- und Sportmarketingkonzerns Red Bull ist gefasst. Am Mittwochabend hätten Kriminalbeamte einen 47-jährigen Niederösterreicher in Mödling nahe Wien festgenommen, sagte eine Polizei-Sprecherin am Donnerstag in Salzburg.
Er hatte gedroht, Dosen des Energy-Drinks mit Fäkalkeimen zu beschmieren, sollte das Unternehmen nicht auf seine Geldforderungen eingehen. «Seit Februar 2013 hat er versucht, Red Bull zu erpressen und Geldforderungen gestellt», sagte die Sprecherin.
Schliesslich vereinbarte er mit dem Unternehmen die Übergabe des Geldes für Mittwoch in Wien. Zum abgemachten Zeitpunkt meldete sich der Erpresser und lotste den Boten, der das Geld übergeben sollte, mehrere Stunden lang durch die Stadt – und mit ihm einen grossen Anhang von Polizisten.
Am Ende wies der Erpresser den Boten an, das Geld bei einem Müll-Container in der Nähe des Bahnhofs in Mödling abzuliefern. Als der Bote dort die Tasche abstellte und sich die Polizei sicher war, den Täter und nicht einen zufälligen Passanten zu erwischen, schlug das Einsatzkommando zu.
Der mutmassliche Erpresser habe angegeben, dass er Geldnot hatte und deshalb die Drohung an Red Bull gestellt hatte, erklärte die Polizeisprecherin. Zu einer tatsächlichen Verunreinigung der Getränkedosen im Lebensmittelhandel sei es jedoch nicht gekommen.
Das Unternehmen hatte die Erpressungsversuche Mitte März publik gemacht und damit auch über die Grenzen Österreichs hinaus für Aufsehen gesorgt. Der Konzern verkauft pro Jahr weltweit 5,2 Milliarden Dosen seines Energy-Drinks.