Der 16-Jährige, der vermutlich den Sprengstoff für die Briefkastenanschläge vom Pfingstsamstag im Luzernischen hergestellt hat, ist am Dienstag von der Polizei verhört worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war den Jugendlichen die Wirkung ihres Sprengstoffes nicht bewusst.
Nach den Anschlägen auf drei Briefkästen in der Agglomeration Luzern (in Horw, Kriens und Rothenburg) wurden am Samstag zwei Schweizer im Alter von 16 und 19 Jahren vorübergehend festgenommen. Die Ermittlungen führten zu einem dritten Jugendlichen; er soll den Sprengstoff hergestellt haben.
Der 16-jährige mutmassliche Bombenbastler weilte über Pfingsten im Ausland. Er konnte dort telefonisch kontaktiert werden. Am Dienstag wurde er in Luzern einvernommen, wie Kurt Graf, Kommunikationschef der Luzerner Polizei, gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die Polizei geht davon aus, dass es auch beim 16-Jährigen keinen Grund gibt, ihn in Haft zu behalten. Ob weitere Personen in den Fall involviert sind, ist laut Graf zurzeit nicht bekannt. Bis jetzt deutet nichts auf eine bewusste Auswahl der Briefkästen hin. Auch das Motiv ist nicht klar.
Der Gefährlichkeit des Sprengstoffes nicht bewusst
Nach den bisherigen Untersuchungen ist überdies anzunehmen, dass sich die jugendlichen Täter der Gefährlichkeit des Sprengstoffes nicht bewusst waren. Das vorgefundene Material, so Graf, sei äusserst gefährlich und empfindlich in Bezug auf Handhabung, Licht, Transport und so weiter.
Zur Schadensumme wie auch zur Menge des Sprengstoffes, der im Haus des mutmasslichen Bombenbastlers in Eschenbach LU gefunden wurde, macht die Polizei derzeit keine Angaben. Allein der Aufwand für die Bergung der Chemikalien und die Sprengung in einer Kiesgrube in mehreren Etappen lassen jedoch auf eine beträchtliche Menge schliessen.
Die Gegend um das Haus in Eschenbach war den ganzen Samstag grossräumig abgesperrt, und die Anwohner erhielten genaue Anweisungen, wo sie sich aufhalten durften.