Mutmasslicher Brüssel-Attentäter nach Belgien ausgeliefert

Zwei Monate nach den Todesschüssen im Jüdischen Museum in Brüssel ist der mutmassliche Attentäter von den französischen Behörden an Belgien überstellt worden. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise.

Der 29-jährige wird nun in Brüssel vernommen (Bild: sda)

Zwei Monate nach den Todesschüssen im Jüdischen Museum in Brüssel ist der mutmassliche Attentäter von den französischen Behörden an Belgien überstellt worden. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise.

«Er ist in Brüssel angekommen», bestätigte eine Sprecherin der belgischen Bundespolizei am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Der 29-jährige werde nun vernommen.

Der selbst ernannte Gotteskrieger war sechs Tage nach der Tat in Frankreich gefasst worden. Zunächst hatte der Mann Protest gegen den Auslieferungsbeschluss eingelegt, dann aber eingelenkt. Laut Belga soll er nun im Gefängnis von Mons inhaftiert werden. Die Anklage der belgischen Behörden lautet auf Mord in einem terroristischen Kontext.

Der Mann soll laut Anklage am 24. Mai im Jüdischen Museum in Brüssel kaltblütig ein israelisches Touristenpaar, eine Französin und einen Belgier erschossen haben. Es gilt als sicher, dass er zuvor als Dschihad-Kämpfer in Syrien war.

Bei seiner Festnahme am 30. Mai in Frankreich hatte er eine Kalaschnikow dabei, die in die Flagge der Terrorgruppe ISIS eingehüllt war, die inzwischen nur noch IS (Islamischer Staat) heisst. Zudem wurde eine Speicherkarte mit einem Bekennervideo bei ihm gefunden. Während der tagelangen Verhöre in Frankreich schwieg der Tatverdächtige.

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