In Pakistan ist ein Mann freigelassen worden, der als ein Drahtzieher des Überfalls auf die indische Finanzmetropole Mumbai im Jahr 2008 gilt. Bei dem Anschlag waren damals 166 Menschen getötet worden.
Indien machte die von Pakistan aus operierende Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba für den Überfall verantwortlich. Der am Freitag in Pakistan gegen Kaution aus der Haft entlassene Zaki-ur-Rehman Lakhvi war nach indischen Angaben Militärchef der Gruppe. Lakhvis Anwalt sagte, er wisse nicht, wohin Lakhvi jetzt gehen wolle.
Die indische Regierung verurteilte die Freilassung Lakhvis scharf. Dies sei eine «Beleidigung» der Opfer der Anschläge vom 26. November 2008, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums in Neu Delhi.
Die Freilassung könnte die Beziehungen der beiden Erzfeinde Pakistan und Indien weiter belasten, die mit dem Überfall auf Mumbai einen neuen Tiefpunkt erreicht hatten. Die beiden Atommächte haben seit ihrer Unabhängigkeit 1947 bereits drei Kriege gegeneinander geführt.
Lakhvi war 2009 wegen des Überfalls auf Mumbai in Pakistan verhaftet worden. Seine Entlassung gegen Kaution wurde bereits im vergangenen Dezember angeordnet.
Weil kurz vorher bei einem Anschlag auf eine Schule im pakistanischen Peshawar 132 Kinder getötet worden waren, wurde Lakhvi zunächst weiter in Haft gehalten.