Mutmasslicher Drahtzieher von Anschlag auf „USS Cole“ vor Gericht

Im US-Gefangenenlager Guantánamo ist der Prozess gegen den mutmasslichen Drahtzieher des Anschlags auf die „USS Cole“ vor elf Jahren eröffnet worden.

Ein US-Beamter und Ankläger informiert in Guantanamo über den Prozess (Bild: sda)

Im US-Gefangenenlager Guantánamo ist der Prozess gegen den mutmasslichen Drahtzieher des Anschlags auf die „USS Cole“ vor elf Jahren eröffnet worden.

Der 46-jährige Saudiaraber Abdel Rahim al-Nashiri erschien bei der offiziellen Anklageerhebung am Mittwoch erstmals seit seiner Festnahme 2002 vor dem Militärtribunal. Dem mutmasslichen Al-Kaida-Mitglied wird vorgeworfen, den Anschlag auf das US-Kriegsschiff „USS Cole“ und auf den französischen Öltanker „Limburg“ geplant zu haben. Im Fall einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe.

Zwei Selbstmordattentäter hatten am 12. Oktober 2000 im Hafen der jemenitischen Stadt Aden den US-Zerstörer mit einem Boot voll Sprengstoff gerammt. 17 US-Soldaten starben bei der Explosion, mehr als 40 wurden verletzt.

Bei dem Sprengstoffanschlag auf die „Limburg“ im Golf von Aden am 6. Oktober 2002 wurde ein Seemann getötet, 90’000 Barrel Öl liefen aus. Nashiri wurde nach seiner Festnahme 2002 zunächst in einem geheimen CIA-Gefängnis in Polen festgehalten, bevor er 2006 nach Guantánamo überstellt wurde.

Erste Prozess in Guantánamo seit Obamas Machtübernahme

Es ist der erste neue Prozess im umstrittenen Gefangenenlager seit der Amtsübernahme von US-Präsident Barack Obama im Januar 2008. Ursprünglich hatte Obama versprochen, das Lager zu schliessen und den Guantánamo-Insassen vor Zivilgerichten den Prozess zu machen; die rechtliche Umsetzung erwies sich aber als komplizierter als erwartet.

Im März erlaubte Obama neue Militärprozesse in dem Lager auf Kuba, erliess aber zugleich neue Richtlinien, die den menschenwürdigen Umgang mit Terrorverdächtigen gewährleisten sollen.

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