Der russische Waffenhändler Viktor Bout sitzt in den USA in Haft. In Australien hat die Polizei nun seinen mutmasslichen Komplizen festgenommen. Richard Ammar Chichakli, Staatsbürger Syriens und der USA, wurde am Mittwoch gefasst – auf Antrag der US-Behörden.
Das teilte die US-Antidrogenbehörde DEA am Donnerstag mit. Chichakli wird verdächtigt, im Jahr 2007 bei US-Unternehmen versucht zu haben, zwei Flugzeuge zum Transport von Waffen zu mieten. Zudem wird ihm unter anderem Geldwäsche vorgeworfen.
Die australische Polizei bestätigte lediglich, dass ein 53-jähriger Mann festgenommen worden sei. Er habe sich um eine Stelle bei einer örtlichen Polizeibehörde im südöstlichen Bundesstaat Victoria beworben. Bei Routineüberprüfungen sei herausgekommen, dass der Mann gesucht werde, sagte eine Polizeisprecherin.
Der als „Händler des Todes“ bekannte Bout war im Jahr 2008 in Thailand festgenommen worden und wurde später an die USA ausgeliefert. US-Agenten, die sich als Mitglieder der kolumbianischen FARC-Guerilla ausgaben, hatten ihn in ein fiktives Waffengeschäft verwickelt und unter anderem Raketen zum Abschuss von US-Flugzeugen verlangt. Im April wurde Bout zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Der Russe soll Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, in den Nahen Osten und nach Asien geliefert haben. Auch in Afghanistan soll er Kriegsparteien mit Waffen versorgt haben. Bout beherrscht angeblich sechs Fremdsprachen und verfügte über verschiedene Tarnidentitäten. Sein schillerndes Leben war Vorlage für den Hollywood-Film „Lord of War – Händler des Todes“ mit Nicolas Cage.