Mutmasslicher Mafioso an italienischem Strand erschossen

Vor den Augen zahlreicher Touristen ist an einem italienischen Strand ein mutmasslicher Mafioso erschossen worden. Es habe sich um eine „wahre Hinrichtung“ gehandelt, berichtete die Zeitung „Il Messagero“ am Donnerstag unter Berufung auf die Polizei.

Polizisten auf einem Parkplatz beim Strand von Terracina nach dem Mordfall (Bild: sda)

Vor den Augen zahlreicher Touristen ist an einem italienischen Strand ein mutmasslicher Mafioso erschossen worden. Es habe sich um eine „wahre Hinrichtung“ gehandelt, berichtete die Zeitung „Il Messagero“ am Donnerstag unter Berufung auf die Polizei.

Der etwa 50-jährige Mann sei an einem Strand in Terracina südlich von Rom vermutlich in eine Falle gelockt worden. Die beiden Angreifer hätten mindestens fünf Schüsse abgegeben und damit Panik unter den Badegästen ausgelöst.

Zahlreiche Touristen seien daraufhin geflohen. Der Zeitung zufolge wurde einer der Angreifer festgenommen. Der zweite sei auf der Flucht.

Bei ihrem Opfer handle es sich um Gaetano Marino aus der Region Kampanien, berichtete der „Corriere della Sera“. Marino wurde „Moncherino“ (Armstumpf) genannt, weil er bei einer Sprengstoffexplosion beide Hände verloren hatte.

Er führte als Bandenboss Mafiosi an, die sich schon vor Jahren von dem mächtigen Di-Lauro-Clan losgesagt hatten und deshalb „Spalter“ genannt wurden. Daraufhin gab es im Zuge eines Machtkampfs unter den Rivalen schon Dutzende von Morden in mehreren Stadtvierteln Neapels.

Der Ermordete hatte früher auch für Schlagzeilen gesorgt, weil er bei einem Gesangsauftritt seiner zwölfjährigen Tochter in einer Neujahrssendung des staatlichen Rai-Fernsehens im Publikum zu sehen gewesen war. Tochter Mary widmete ihr Lied dem Vater. Der bekannte Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano hatte diesen Auftritt scharf kritisiert.

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