Zwei Leichen, ein entführtes 16-jähriges Mädchen: Die Polizei im US-Bundesstaat Idaho macht Jagd auf einen Mann, der Mutter und Sohn einer befreundeten Familie getötet und die Tochter in seiner Gewalt haben soll. Jetzt wurde sein Auto gefunden.
Das Auto des Tatverdächtigen wurde am Freitag rund 100 Kilometer nördlich der Stadt Boise gefunden. Der Sheriff im Bezirk San Diego, Bill Gore, teilte mit, dass das Fahrzeug unter Büschen versteckt war. Im Gebiet hätten zudem Leute bei einem Reitausflug einen Mann und ein Mädchen gesehen, bei denen es sich um die Gesuchten handeln könnte.
Die Bergregion mit tiefen Schluchten und breiten Flüssen wurde als schroffe Wildnis beschrieben. Die kanadische Grenze ist rund dreihundert Kilometer entfernt.
Die Behörden gehen davon aus, dass sich der Mann mit der 16-jährigen Hannah auf der Flucht befindet und dass deren ebenfalls vermisster achtjähriger Bruder Ethan zusammen mit der Mutter von dem Flüchtigen getötet wurde. Die Leiche der 44-jährigen Christina Anderson war am vergangenen Sonntag im brennenden Haus des Familienfreundes bei San Diego gefunden worden. Die Polizei leitete eine Grossfahndung in mehreren US-Bundesstaaten ein.
Neben der verkohlten Frau war auch die Leiche eines Kindes entdeckt worden. Am Freitag war aber zunächst noch unklar, ob der Tote der kleine Ethan ist.
«Muss ausgerastet sein»
Der Flüchtige sei ein langjähriger enger Freund der Familie gewesen, sagte der Ehemann der Getöteten und Vater der vermissten Kinder, Brett Anderson, dem Sender CNN. Er könne sich nicht vorstellen, was da passiert sei: «Es gab nichts, was darauf hingewiesen hätte. Er muss ausgerastet sein.»
CNN zufolge sagte ein Zeuge aus, dass der Flüchtige eine Schwäche für die hübsche blonde Hannah gehabt habe. Nach Behördenangaben ging der Tatverdächtige gern campen und klettern. Als Naturliebhaber kenne er sich in der Wildnis aus.
Brett Anderson hat anscheinend die Hoffnung verloren, dass Ethan noch am Leben ist. In einem Appell an den Entführer bat er, Hannah freizulassen.
«Du hast alles genommen», sagte er in dem Aufruf via Fernsehen. «Aber lass meine Tochter gehen. Lass sie sicher nach Hause zurückkommen, lass sie bei mir sein.»