Das mutmassliche libysche Al-Kaida-Mitglied Abu Anas al-Libi ist kurz vor Beginn des Prozesses um die Anschläge auf US-Botschaften in Afrika im Jahr 1998 gestorben. Der 50-Jährige starb am Freitag in einem Spital bei New York.
Dies sagte sei Anwalt Bernard Kleinman der Tageszeitung «Washington Post». Al-Libi litt an Leberkrebs in fortgeschrittenem Stadium und an Hepatitis C. Nach Angaben des Anwalts hatte sich sein Zustand im vergangenen Monat verschlechtert.
Der Libyer al-Libi soll ein Drahtzieher der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 gewesen sein, bei denen 244 Menschen getötet und mehr als 5000 verletzt wurden.
US-Spezialkräfte hatten al-Libi im Oktober 2013 in der libyschen Hauptstadt Tripolis in einer umstrittenen Kommandoaktion gefasst und auf ein US-Kriegsschiff im Mittelmeer gebracht. Wenige Tage später wurde er an die US-Bundespolizei FBI übergeben. Während der Befragung durch das FBI befand er sich nach eigenen Angaben im Hungerstreik.
Al-Libi stand zuvor auf der Liste der meist gesuchten Verdächtigen des FBI. Auf seine Festnahme war eine Belohnung von bis zu fünf Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Al-Libi und der saudiarabische Geschäftsmann Chalid al-Fauwas sollten sich ab dem 12. Januar wegen der Anschläge in Kenia und Tansania vor einem Gericht in New York verantworten. Beide plädierten auf nicht schuldig. Ein dritter Verdächtiger, der Ägypter Adel Abdel Bari, hatte sich im vergangenen Jahr schuldig bekannt, bei den Anschlägen eine Rolle gespielt zu haben.