Die alte Deponie Feldreben in Muttenz soll innert 25 Jahren saniert werden, fordert die Gemeinde Muttenz, nicht innert 50 Jahren, wie der Kanton vorschlägt. Muttenz will auch, dass die Kosten für den Grundwasserberg als Teil der Deponiesanierung betrachtet werden.
Die Gemeinde Muttenz ist nicht nur Standort dreier alter Deponien mit Chemiemüll, sondern auch der grossen Basler Wasserversorgerin Hardwasser AG, welche Rheinwasser im Waldgrund zu Trinkwasser veredelt. Damit Trinkwasser nicht mit Deponiechemikalien belastet wird, unterhält diese permanent einen künstlichen „Grundwasserberg“.
Muttenz bezieht zwar sein Wasser nicht von der Hardwasser AG, sondern aus eigenen Fassungen – die werden gerade kostspielig aufgerüstet. Aber sie muss nach einem Vertrag aus dem Jahr 2000 dem Unternehmen einen Kostenbeitrag an den Grundwasserberg leisten, derzeit über 400’000 Fr. im Jahr. Das wird auf den Wasserpreis überwälzt.
Nach Klausursitzungen kommt der Gemeinderat gemäss einem Communiqué zum Schluss, «dass der Grundwasserberg als altlastenrechtliche Sanierungsmassnahme (Sicherung) zu klassieren ist». Dessen Sicherung und Finanzierung gehöre deshalb ins Sanierungskonzept für die Feldrebendeponie – ebenso im Übrigen der Florin-Brunnen.
Wissen und Geld in 50 Jahren unsicher
Die Grundwasserberg-Thematik belegt laut Gemeinderat auch die Dringlichkeit der Deponiesanierung. Deshalb dürften die Sanierungsziele auch nicht erst nach 50 Jahren erreicht werden. Der Landrat habe ja eine «’unverzügliche‘ und ’nachhaltige’» Lösung bestellt, zitiert er die einschlägige Vorlage.
Zudem seien der Wissenstransfer und die finanzielle Verpflichtung der Verursacher kaum über 50 kommende Jahre sicherzustellen; 25 Jahre seien machbar. Die Gemeinde macht diese Forderungen nun publik, bevor sie sie an den Runden Tisch der Kooperationspartner der Deponiesanierung bringt, wie in der Gemeinde zu erfahren war.
Die Feldreben-Deponie beim geplanten Fachhochschul-Campus und unweit der Hard war einst eine Kiesgrube. Von 1930 bis 1967 wurden darin Abfälle von Gemeinde, Gewerbe und Industrie abgelagert. Die Menge wird auf 600’000 bis 650’000 Kubikmeter geschätzt. Das Sanierungskonzept soll Mitte Jahr vorliegen.