Nach 40 Jahren wieder Schweizer Generalkonsulat in Vietnam

Die Schweiz hat nach 40 Jahren Abwesenheit wieder ein Generalkonsulat in der südvietnamesischen Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon. Bundesrat Didier Burkhalter eröffnete die diplomatische Vertretung.

Bundesrat Burkhalter mit Vietnams Aussenminister Pham Binh Minh in Hanoi (Bild: sda)

Die Schweiz hat nach 40 Jahren Abwesenheit wieder ein Generalkonsulat in der südvietnamesischen Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon. Bundesrat Didier Burkhalter eröffnete die diplomatische Vertretung.

Die Schweiz habe 1926 in Saigon ein Konsulat eröffnet. Nach Kriegsende und der Vereinigung von Nord- und Südvietnam 1975 sei die Vertretung geschlossen worden, rekapitulierte Bundesrat Burkhalter bei der Eröffnung am Dienstag gemäss Redetext.

Das neue Generalkonsulat in der mit über sieben Millionen zählenden Wirtschaftsmetropole und grössten Stadt Vietnams werde die wirtschaftlichen Beziehungen mit der Schweiz verstärken. Derzeit seien 80 Schweizer Unternehmen in der kommunistischen Republik tätig, 60 davon in Ho-Chi-Minh-Stadt.

Burkhalter sieht noch grosses Potenzial in den Wirtschaftsbeziehungen, sollte ein Freihandelsabkommen mit Vietnam zustande kommen. Die EFTA, der auch die Schweiz angehört, verhandelt seit 2012 mit Vietnam über ein solches Abkommen.

Auch im Ausbau des Tourismus sieht der Aussenminister eine wichtige Rolle des neuen Generalkonsulats. Im vergangenen Jahr seien 30’000 Schweizerinnen und Schweizer nach Vietnam gereist und rund 1000 vietnamesische Touristen in die Schweiz.

Das Generalkonsulat ist im Bitexco Financial Tower untergebracht, dem mit 265 Metern höchsten Gebäude von Ho-Chi-Minh-Stadt. Vor der Eröffnung der neuen diplomatischen Vertretung war Burkhalter in der im Norden Vietnams gelegenen Hauptstadt Hanoi, wo sich auch die Schweizer Botschaft befindet.

Menschenrechtslage

Dort traf er mit dem in Wirtschaftsfragen federführenden Vize-Regierungschef Hoang Trung Hai und mit Aussenminister Pham Binh Minh zusammen, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einem Communiqué mitteilte.

Dabei sei auch die Situation der Menschenrechte zur Sprache gekommen, namentlich die kürzlich von Vietnam ratifizierte UNO-Folterkonvention sowie die Abschaffung der Todesstrafe. Die Menschenrechtslage in Vietnam ist regelmässig Gegenstand internationaler Kritik.

Mit dem Abstecher nach Ho-Chi-Minh-Stadt endete Burkhalters Südostasien-Reise, die ihn vor Vietnam nach Singapur und Südkorea geführt hatte.

Nächster Artikel