Dreieinhalb Tage oder 82 Stunden hat die Titanwurz im Basler Botanischen Garten geblüht. In der Nacht auf Freitag knickte der gelbe Kolben der prächtigen Blume ein; sie war zuletzt 2.30 Meter hoch. Rund 12’000 Personen besichtigten vor und während der Blühzeit die Pflanze.
Die Titanwurz öffnete das Hüllblatt am Montagnachmittag. Der Botanische Garten blieb daraufhin bis Dienstag um 23 Uhr durchgehend und danach zu den üblichen Zeiten geöffnet. 62 zusätzliche Mitarbeiter schleusten die Besucher Tag und Nacht durch das Gewächshaus, wie Kustos Heinz Schneider am Freitag auf Anfrage sagte.
Am Abend und in der Nacht waren der Garten, das Gewächshaus und die Titanwurz speziell beleuchtet. Für die Abwicklung des Besucherstroms während der Nacht und im Winter mussten aufwendige bauliche Massnahmen vorgenommen werden, sagte Schneider weiter.
Für die Besichtigung der blühenden Pflanze verlangte der Botanische Garten ein Eintrittsgeld von 10 Franken. Damit werden der Mehraufwand beim Personal und die zusätzlichen Sachkosten finanziert. Der Botanische Garten rechnet laut Schneider mit knapp schwarzen Zahlen.
Eine Webcam lieferte im Internet Livebilder aus dem Gewächshaus. Diese Seite wurde in den vergangenen Tagen zwei Millionen Mal aufgerufen. Schon die wachsende Blume lockte viele Interessenten an. In dieser Phase organisierte der Botanische Garten 300 Führungen.
Die Mitarbeiter bestäubten die blühende Titanwurz mit Pollen aus dem Botanischen Garten Bonn. Aus den Samen sollen neue Pflanzen wachsen. Die gleiche Titanwurz blühte bereits über die Ostertage im April 2011. Die Pflanze mit der weltweit grössten Blume ist im Tropenwald im indonesischen Sumatra heimisch.