Nach Angriff auf US-Botschaft in Sarajevo Festnahmen in Serbien

Nach dem Anschlag auf die US-Botschaft in Bosnien-Herzegowina hat die Polizei im benachbarten Serbien 17 mutmassliche Islamisten vorübergehend festgenommen. Diese seien Anhänger des Wahhabismus, einer ultrakonservativen islamischen Strömung aus Saudi-Arabien.

Polizei nach dem Angriff auf die US-Botschaft in Sarajevo vor Ort (Archiv) (Bild: sda)

Nach dem Anschlag auf die US-Botschaft in Bosnien-Herzegowina hat die Polizei im benachbarten Serbien 17 mutmassliche Islamisten vorübergehend festgenommen. Diese seien Anhänger des Wahhabismus, einer ultrakonservativen islamischen Strömung aus Saudi-Arabien.

Dies teilte Serbiens Innenminister Ivica Dacic der Nachrichtenagentur Tanjug mit.

Die Polizei erklärte am Samstag, die Festgenommenen hätten möglicherweise Kontakte zu dem Attentäter gehabt. Nach einer Vernehmung wurden alle wieder auf freien Fuss gesetzt. 18 Häuser seien durchsucht und Computer und Mobiltelefone beschlagnahmt worden.

Die Operation sei von einer Anti-Terror-Einheit vor Sonnenaufgang in der hauptsächlich von Muslimen bewohnten Region Sandzak ausgeführt worden.

Auch die Polizei in Bosnien durchsuchte mehrere Häuser und befragte mögliche Bekannte des Schützen. Staatsanwalt Dubravko Campara erklärte am Samstag in Sarajevo, die Ermittlungen würden mit der serbischen Polizei koordiniert.

Behörden sprechen von Terroranschlag

In der Hauptstadt des benachbarten Bosnien-Herzegowina hatte am Freitag ein Mann mit einem Sturmgewehr das Feuer auf die amerikanische Vertretung eröffnet. Ein Polizist und der Schütze wurden bei dem anschliessenden Schusswechsel verletzt. Die Behörden sprachen von einem Terroranschlag.

Der mit einer Kalaschnikow bewaffnete Mann sei aus einer Strassenbahn gestiegen und habe das Feuer auf die Botschaft eröffnet, sagte Alija Behmen, Bürgermeister von Sarajevo. Augenzeugen berichteten im Fernsehen, der Mann habe Passanten angewiesen, aus dem Weg zu gehen. Er habe es nur auf die Botschaft abgesehen. Ein Polizist, der die Botschaft bewachte, wurde angeschossen.

Mitarbeiter unverletzt

Die Sicherheitskräfte konnten den Täter schliesslich umstellen. Nach etwa 30 Minuten fiel der Schütze von einem einzelnen Schuss getroffen zu Boden. Die Polizei nahm den Verwundeten fest und fuhr ihn in einem Krankenwagen weg. Hinter Gebäuden und Autos versteckt, beobachteten Schaulustige den Vorfall. Die US-Botschaft teilte mit, keiner der Beschäftigten sei verletzt worden.

Eine Sprecherin sagte, der Schütze habe eine leichte Verletzung am Bein und werde die Nacht im Spital verbringen, bevor er der Polizei übergeben werde. Das bosnische Fernsehen berichtete, der Mann sei Serbe und Anhänger des Wahhabismus.

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