Nach dem milliardenschweren Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) im Fernen Osten Russlands hat der Rechnungshof ein Buchungsloch von umgerechnet rund 450 Millionen Franken angeprangert.
Die Wirtschaftsprüfer machten in ihrem am Dienstag in Moskau veröffentlichten Bericht Korruption, Fehlplanung und Schlamperei für den Schaden verantwortlich, der zwischen 2008 und 2012 entstanden sei.
So sei etwa wegen Baufehlern ein neues Flughafengebäude in der Pazifikstadt Wladiwostok überflutet worden. Firmen hätten immense Vorschüsse für Projekte erhalten, die gar nicht umgesetzt wurden.
Das mehrtägige Gipfeltreffen, an dem Anfang September auch Kremlchef Wladimir Putin und US-Aussenministerin Hillary Clinton teilgenommen hatten, kostete insgesamt etwa 19,9 Milliarden Franken. Experten hatten stets gemutmasst, dass ein Teil der riesigen Summe in schwarzen Kanälen verschwunden sei. Für den Gipfel auf einer Insel war unter anderem eine kilometerlange Brücke gebaut worden.
Wegen Unterschlagung von rund 2,8 Millionen Franken war vor wenigen Tagen bereits ein ranghoher Mitarbeiter des Regionalministeriums festgenommen worden. In Russland ist Korruption weit verbreitet. Vor kurzem war bekanntgeworden, dass beim Aufbau des Navigationssystems Glonass 195 Millionen Franken unterschlagen wurden.