Nach CDU-Wahlsieg zeichnet sich grosse Koalition im Saarland ab

Die CDU mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich bei der Landtagswahl im Saarland als stärkste Partei behaupten können. Nun strebt die CDU eine grosse Koalition mit den zweitplatzierten Sozialdemokraten an.

Die Ministerpräsidentin vom Saarland Annegret Kramp-Karrenbauer (Bild: sda)

Die CDU mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich bei der Landtagswahl im Saarland als stärkste Partei behaupten können. Nun strebt die CDU eine grosse Koalition mit den zweitplatzierten Sozialdemokraten an.

Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer kündigte zügige Koalitionsverhandlungen mit der SPD an. Die CDU wolle schnell in konkrete Gespräche eintreten, sagte sie am Sonntagabend in Saarbrücken.

Die Bürger im Saarland hätten ein Anrecht darauf, dass trotz der Osterpause sehr schnell verhandelt werde. Dies müsse aber auch gründlich gemacht werden,

Kramp-Karrenbauer betonte, sie und SPD-Spitzenkandidat Heiko Maas seien „bei aller Härte im Wahlkampf immer fair miteinander umgegangen“. Sie sei daher zuversichtlich, dass das auch künftig tragen werde. Kramp-Karrenbauer führt ihren Wahlsieg unter anderem auf den Wunsch der Saarländer nach „stabilen Verhältnissen“ zurück.

SPD-Spitzenkandidat Maas räumte trotz Zugewinn von gut sechs Prozent ein, das Ziel eines Wahlsieges verfehlt zu haben. Maas bekräftigte seine Absage an eine Koalition mit der Linkspartei.

Nun wolle die SPD in die Koalitionsverhandlungen mit der CDU führen. Beide Parteien hatten sich bereits vor der Wahl für eine grosse Koalition ausgesprochen.

FDP klar draussen

Nach dem vorläufigen Endergebnis kam die CDU auf 35,2 Prozent der Stimmen, die SPD auf 30,6. Zusammen haben sie so 36 der insgesamt 51 Landtagssitze und damit eine stabile Mehrheit.

Drittstärkste Partei wurde die Linke mit Spitzenkandidat Oskar Lafontaine. Sie erhielt 16,1 Prozent der Stimmen und verlor damit über fünf Prozent. Der 68-jährige Lafontaine liess in einer ersten Reaktion seine politische Zukunft offen. Darüber werde er in den nächsten Monaten nachdenken, sagte er am Sonntagabend.

Die Piratenpartei rückte mit 7,4 Prozent auf Anhieb als viertstärkste Partei in den Landtag ein. Nach Berlin ist dies der zweite Landtag, wo die Piratenpartei Einzug hält. Im Saarland liegen sie auch erstmals bei einer Landtagswahl klar vor den Grünen.

Diese schafften mit 5,0 Prozent gerade noch den Sprung ins Landesparlament. Die FDP verpasste ihn mit 1,2 Prozent der Stimmen deutlich. Die Liberaldemokraten hatten 2009 noch 9,2 Prozent der Stimmen erhalten.

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