Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë hat das Leihsystem für Elektroautos Autolib‘ in grossen Umfang in der französischen Hauptstadt gestartet. Delanoë sprach von einer „Revolution“, die die Lebensqualität in Paris verbessern werde.
Autolib‘ hatte Ende September zunächst mit 66 Fahrzeugen auf Versuchsbasis begonnen. Seit Montag stehen nun insgesamt 250 „Bluecars“ an 250 Stationen in Paris und den Vorstädten bereit. Das Netz soll schrittweise ausgebaut werden, ab Mai sollen 3000 Elektroflitzer an 1200 Stationen verfügbar sein.
Je länger, desto teurer
Das Autolib‘-System funktioniert ähnlich wie der Fahrrad-Verleih Velib‘, den Paris 2007 mit grossen Erfolg einführte. Es gibt die Möglichkeit, sich für einen Tag, eine Woche oder gleich ein Jahr als Abonnent zu registrieren. Dann kann das Auto mit einer Art Kundenkarte jederzeit von der Station abgeholt werden, die wie ein Plastikei aussieht.
Je länger der Fahrer damit unterwegs ist, desto teurer wird die Leihgebühr. 250 Kilometer kann das „Bluecar“ am Stück gefahren werden, bevor es wieder an die Steckdose muss. Praktisch für den Ausleiher ist, dass das Elektrofahrzeug nicht an der Station zurückgegeben werden muss, an der es ausgeliehen wurde.
Elektro-Boom dank Atomstrom
Umweltschützer kritisieren Autolib‘ und halten ein traditionelles Carsharing-System für sinnvoller. Sie bemängeln, dass die Autolib‘-Angestellten die Wagen an die ursprünglichen Verleihstationen zurückfahren müssen, was zusätzlich Energie koste. Frankreich ist Vorreiter beim Elektroauto, das von dem billigen französischen Atomstrom profitiert.