Die algerische Armee hat nach der Erstürmung der Industrieanlage von In Amenas 25 weitere Leichen gefunden. Dies berichtete der algerische Sender Ennahar am Sonntag unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Nach der bisherigen Bilanz der algerischen Regierung starben bei Geiselnahme und Befreiung 23 Geiseln. 32 Geiselnehmer seien getötet worden. Mit den nun gefundenen Leichen würde sich die Zahl der Toten auf 80 summieren. Befreit wurden während des mehrtägigen Geiseldramas 685 algerische Beschäftigte und 107 ausländische Mitarbeiter.
Weitere Opfer befürchtet
Auch am Sonntag durchsuchten Spezialeinheiten der Armee die Gasförderanlage nach weiteren Opfern. Im algerischen Radio zeigte sich Informationsminister Mohamed Said «sehr besorgt», dass die Zahl der Toten nach oben korrigiert werden müsse.
Bereits beim ersten Angriff auf die Geiselnehmer am Donnerstag wurden gemäss der Regierung in Algier zwölf algerische und ausländische Geiseln getötet. Zudem wurden 18 Geiselnehmer getötet.
Die schwer bewaffneten islamisch-fundamentalistischen Angreifer hatten die Anlage am Mittwoch besetzt. Nach einem ersten Versuch der algerischen Sicherheitskräfte am Donnerstag, die Geiselkrise zu beenden, stürmten diese am Samstag die Anlage erneut.