Nach dem Fährunglück vor der tansanischen Küste werden immer noch mehr als 100 Menschen vermisst. Deren Überlebenschancen seien jedoch gering, wie die Polizei am Donnerstag erklärte. Rettungskräfte konnten bislang 31 Leichen bergen, darunter mindestens zwei Europäer.
Von den knapp 290 Menschen an Bord konnten demnach bisher 149 gerettet werden. Die Fähre war am Mittwoch zur Mittagszeit vom tansanischen Daressalam gestartet und vor der Insel Sansibar gekentert. Die Fähre sei inzwischen vollständig gesunken. Dutzende Menschen sollen im Innern des Schiffes gefangen sein.
„Die Suchaktion wird fortgesetzt, es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass wir noch Überlebende finden“, sagte Polizeisprecher Mohammed Mhina. Das Wetter sei sehr schlecht gewesen. Wegen der hohen Wellen und des starken Windes habe die Suchaktion in der Nacht unterbrochen werden müssen.
Nach Angaben der Regierung des Inselarchipels Sansibar befanden sich laut Passagierliste 251 Erwachsene, 30 Kinder und 6 Crew-Mitglieder an Bord der Fähre. Die Unglücksursache ist noch unklar.
Mitte September 2011 war eine völlig überladene Fähre auf dem Weg zwischen zwei Inseln von Sansibar gesunken. Für 203 der mehr als 800 Insassen kam jede Hilfe zu spät. Es war das schwerste Schiffsunglück in Tansania seit zehn Jahren.