Der Felssturz am Gotthard und seine Folgen zeigen für den Kanton Bern, dass der Lötschbergbasistunnel voll ausgebaut werden muss. Er forderte am Freitag, der Bund müsse „dringend“ die nötigen Mittel für den durchgehend zweispurigen Betrieb des Tunnels freigeben.
Für den Kanton Bern braucht es ebenso dringend auch eine drittes Geleise auf der Zufahrtsstrecke im Aaretal zwischen Bern und Thun, wie die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion in einer Mitteilung schreibt. Ohne diesen Ausbau riskiere die Schweiz den Zusammenbruch des gesamten alpenquerenden Verkehrs.
Der Lötschbergbasistunnel besteht zwar fast vollständig aus zwei Röhren, doch ist die eine nur teilweise bahntechnisch ausgebaut. Der andere Teil ist aus Kostengründen im Rohbau belassen worden. Die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer hat wiederholt den Vollausbau des Tunnels gefordert.
Sie wird darin seit März 2011 unterstützt vom sogenannten Lötschberg-Komitee. Sieben Kantone machen im Komitee mit.
Nach dem Felssturz bei Gurtnellen ist die Gotthard-Bahnstrecke während eines ganzen Monats geschlossen. Das sorgt im Güterverkehr für grosse Engpässe. Die Lötschberg-Simplon-Strecke vermag nicht alle Güterzüge aufzunehmen, welche normalerweise durch den Gotthardtunnel geführt werden.