Nach Flugzeugunglück kilometerlange Ölspuren im Meer entdeckt

Auf der Suche nach dem vermissten malaysischen Flugzeug mit 239 Menschen an Bord haben Suchflugzeuge im Meer vor der vietnamesischen Küste kilometerlange Ölspuren entdeckt. Das sagte der stellvertretende Verkehrsminister Pham Quy Tieu der Nachrichtenagentur dpa am Samstag.

Angehörige in Malaysia befürchten das Schlimmste (Bild: sda)

Auf der Suche nach dem vermissten malaysischen Flugzeug mit 239 Menschen an Bord haben Suchflugzeuge im Meer vor der vietnamesischen Küste kilometerlange Ölspuren entdeckt. Das sagte der stellvertretende Verkehrsminister Pham Quy Tieu der Nachrichtenagentur dpa am Samstag.

Das Gebiet liege etwa 150 Kilometer vor der Insel Tho Chu, wo die Boeing 777-200 der Malaysia Airlines sich etwa befand, als am frühen Samstag der Funkkontakt abbrach.

Die Suche musste nach seinen Angaben allerdings kurz darauf wegen Dunkelheit abgebrochen werden. «Wir schicken Schiffe in das Gebiet», sagte der Vizeminister.

Der Funkkontakt zu der Boeing 777-200 war zwei Stunden nach dem Start in Malaysia abgebrochen. Die Ursache für das Verschwinden der Maschine vom Radar war auch Stunden später noch unklar. Einen Notruf der Crew gab es nicht, die Wetterlage war normal.

Malaysia, Vietnam und China suchten aus der Luft und zu Wasser fieberhaft nach dem Flugzeug. An Bord waren 227 Fluggäste und zwölf Besatzungsmitglieder. Malaysia, Vietnam und China setzen Such- und Rettungsschiffe ein. Die vietnamesischen Behörden versetzten auch Fischer in der Region in Alarmbereitschaft.

Erfahrener Pilot

An Bord waren nach Angaben der Airline überwiegend chinesische Passagiere sowie aus Europa drei Franzosen, ein Österreicher, ein Niederländer und ein Italiener. Schweizer waren demnach offenbar nicht unter den Reisenden.

«In der Region, in der die Maschine verschwand, wurde zu dem Zeitpunkt keine ungewöhnliche Wetterlage gemeldet», sagte Vietnams Vize-Verkehrsminister Pham Quy Tieu der Nachrichtenagentur dpa. Es habe keine Anzeichen gegeben, dass das Flugzeug in Not gewesen sei, sagte Malaysia Airlines-Chef Ahmad Jauhari Yahya. Der Pilot sei ein erfahrener Kollege mit mehr als 30 Dienstjahren gewesen.

Die Maschine war aus der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur auf dem Weg nach Peking. Sie war um 0.41 Uhr Ortszeit (17.41 MEZ) gestartet.

Verzweifelte Angehörige

Die am Flughafen in Peking warteten Angehörigen wurden in ein Hotel gebracht und psychologisch betreut. Aus dem Raum, wo sie sich aufhielten, schallte verzweifeltes Weinen. «Ich hatte mehrere Freunde in dem Flugzeug», sagte ein Mann der dpa.

Boeing stellte ein Expertenteam zusammen, um bei der Aufklärung des Unglücks zu helfen, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilte. «Wir drücken den Familien der Menschen an Bord unser tiefstes Mitgefühl aus», hiess es dort.

Zuverlässige Fluggesellschaft

Malaysia Airlines ist die nationale Fluggesellschaft. Sie gilt als zuverlässige Airline. Sie fliegt mit Boeing und Airbus-Maschinen nach eigenen Angaben täglich 37’000 Passagiere zu 80 Zielen im In- und Ausland.

In der Unternehmensgeschichte der wirtschaftlich angeschlagenen Airline ist es bislang selten zu Unfällen gekommen. Beim Absturz einer Maschine im Süden Malaysias kamen 1977 alle 93 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder ums Leben.

Ein kleines Flugzeug des Tochterunternehmens MASwings verunglückte vergangenen Oktober bei der Landung auf der Insel Borneo, wobei der Ko-Pilot und ein Passagier getötet wurden.

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