Nach den heftigen Unwettern in Mexiko hat das Gesundheitsministerium zahlreiche Ärzte und Sanitäter in die besonders betroffenen Gebiete entsandt. Die Mediziner würden Untersuchungen vornehmen, Impfungen durchführen und über Präventionsmassnahmen aufklären.
Dies sagte Gesundheitsministerin Mercedes Juan am Mittwoch (Ortszeit) auf einer Kabinettssitzung. Bislang sei jedoch noch keine Epidemie ausgebrochen.
Die Ärzte behandelten derzeit vor allem Menschen mit Atemweginfektionen, Durchfallerkrankungen, Hautausschlägen und Fieber. Zudem verteilten die Teams Tabletten zur Desinfizierung von Trinkwasser, sagte Juan.
Seit Anfang der vergangenen Woche waren die Hurrikans «Ingrid» und «Manuel» über den Osten und Westen des Landes hinweggezogen und hatten schwere Schäden angerichtet.
Weiterhin 53 Vermisste
Die Zahl der Todesopfer stieg auf mindestens 139. Im Süden des Landes dauern die Regenfälle noch immer an. 53 Menschen werden noch vermisst.
Präsident Enrique Peña Nieto hat ein Programm zum Wiederaufbau angekündigt. «Wir wollen neu errichten, was zerstört wurde», sagte der Staatschef am Mittwoch.
Peña Nieto traf sich mit seinem Kabinett und den Gouverneuren der betroffenen Bundesstaaten. Angesicht der schweren Schäden werde er den Kongress bitten, Sondermittel in den Haushalt einzustellen, sagte der Präsident.
Der Fonds für Katastrophenhilfe könne sofort rund 12,5 Milliarden Peso (886 Mio. Franken) zur Verfügung stellen, sagte Finanzminister Luis Videgaray. Zudem werde die staatliche Entwicklungsbank Banobras den Gemeinden in den betroffenen Regionen günstige Kredite zur Finanzierung des Wiederaufbaus anbieten.
Die genau Höhe der Schäden war noch nicht abzusehen. Peña Nieto beauftragte die Gouverneure mit einer Kostenerhebung. Nach Angaben des Verkehrsministeriums sind 18 Autobahnen streckenweise zerstört. Mindestens 534’000 Hektar Nutzfläche und 100’000 Stück Vieh seien betroffen, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.
Tausende Hilfspakete verteilt
Während der starke Regen vor allem im Süden Mexikos weiter andauerte, forderte Peña Nieto die zuständigen Minister auf, noch mehr Rettungskräfte in die Katastrophengebiete zu schicken. «Die Hilfe muss in jedem Haus, in jeder Familie ankommen», sagte er.
Nach Angaben von Sozialministerin Rosario Robles wurden bereits 73’500 Hilfspakete mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs an die Sturmopfer verteilt.