Die Verhandlung gegen den als Whistleblower bekannt gewordenen Rudolf Elmer wird vertagt. Elmer war am Vormittag am Bezirksgericht Zürich zusammengebrochen. Das Gericht entschied, den Prozess erst im kommenden Jahr weiterzuführen. Über den Zustand Elmers gab das Gericht nichts bekannt.
Bereits im Vorfeld des Gerichtstermins hatte der ehemalige Banker gesundheitliche Probleme geltend gemacht. Er wurde daraufhin begutachtet. Es wurde ihm bescheinigt er sei knapp verhandlungsfähig.
Die Verhandlung startete programmgemäss mit der Befragung des Beschuldigten. Nachdem die Fragen zur Person und zur vorgeworfenen Tat beantwortet waren, wurde eine Pause anberaumt. Danach sollten Anklage und Verteidigung mit ihren Plädoyers zu Wort kommen.
So weit kam es dann aber nicht. Noch bevor der Prozess weitergehen konnte, brach Elmer im Foyer des Bezirksgerichts zusammen. Er wurde von einer Ambulanz ins Spital gebracht, der Prozess unterbrochen. Das Gericht kündigte an, es werde über das weitere Vorgehen entscheiden, wenn nähere Angaben über den Gesundheitszustand des Beschuldigten vorlägen.
Am Nachmittag beschloss es dann, den Prozess vorderhand nicht weiterzuführen. Erst im kommenden Jahr soll er wieder aufgenommen werden. Wann genau, ist noch offen.
Elmer: Auf den CDs war nichts
Der 59-jährige Elmer ist der Verletzung des Bankgeheimnisses und der Urkundenfälschung beschuldigt. Im Prozess geht es unter anderem um zwei CD mit Bankkundendaten, die Elmer im Januar 2011 in London vor den Medien aus aller Welt dem Wikileaks-Aktivisten Julian Assange übergeben hatte, sowie um andere heikle Bankdaten.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren und ein Berufsverbot für Elmer als Bankangestellter. Elmer weist die Vorwürfe zurück. Die CD seien leer gewesen, versichert er.