Nachlässige und überhebliche Favoriten

Wacker Thun verliert in der 14. Handballrunde in Zürich gegen GC Amicitia mit 28:30, die Kadetten Schaffhausen setzen sich in Gossau mit Glück 30:28 durch.

Andrija Pendic steuerte fünf Tore zum Sieg der Kadetten bei (Bild: SI)

Wacker Thun verliert in der 14. Handballrunde in Zürich gegen GC Amicitia mit 28:30, die Kadetten Schaffhausen setzen sich in Gossau mit Glück 30:28 durch.

Dass die Kadetten aus Schaffhausen beim Gastspiel in Oberbüren gegen Fortitudo Gossau mit der Energie haushalten wollten, war verständlich. Der Schweizer Meister bestreitet innerhalb von sieben Tagen vier Pflichtspiele; das nächste am Donnerstag in der Champions League gegen die Dänen aus Aalborg. Auch mit angezogener Handbremse steuerten die Schaffhauser lange einem sicheren Sieg entgegen. Sie führten permanent und mit bis zu fünf Toren Vorsprung (23:18). Acht Minuten vor Schluss stand es immer noch 26:23 für die Kadetten, die dann aber innerhalb von vier Minuten mit 26:27 und 27:28 erstmals in Rückstand gerieten.

Manuel Liniger, der über weite Strecken der Partie geschont wurde, sorgte im Finish mit zwei Goals zum 29:28 für den entscheidenden Umschwung. Zur tragischen Figur geriet allerdings der Gossauer Valon Dedaj, der schon vorher durch fehlende Effizienz im Abschluss aufgefallen war. In der Schlussphase unterliefen Dedaj zwei weitere Fehlwürfe, ein Fehlpass und ein Technischer Fehler. Wegen dieser Missgeschicke gelangen dem Heimteam in den letzten knapp vier Minuten der Partie keine Treffer mehr. Und die Kadetten kamen zu einem glückhaften Auswärtssieg, obwohl sie 16 Angriffe (!) ohne Torschuss abschlossen (9 Fehlpässe, 7 Technische Fehler).

Eine grandiose Niederlage leistete sich das zuletzt überzeugende Wacker Thun in der Saalsporthalle gegen GC Amicitia Zürich. Die Berner Oberländer starteten furios wie die Feuerwehr und führten nach einer Viertelstunde mit 9:4, wurden in der Folgezeit von GC Amicitia aber ausgespielt und an die Wand gespielt. Die Zürcher glichen in der 29. Minute aus (12:12), gingen nach 32 Minuten erstmals in Führung (15:14) und realisierten wenig später mehr als eine Vorentscheidung. Innerhalb von vier Minuten zogen sie von 15:15 auf 19:15 davon. Danach kam Wacker nie mehr heran. Bei den Thunern konzentrierte sich an diesem Abend die Torproduktion zu sehr auf Nikola Isailovic (12 Tore) und Lukas von Deschwanden (8). Bei den Grasshoppers gelänzte Simon Wittlin mit sieben Toren aus acht Abschlussversuchen.

Resultate: Fortitudo Gossau – Kadetten Schaffhausen 28:30 (12:15). GC Amicitia Zürich – Wacker Thun 30:28 (12:13).

Rangliste: 1. Pfadi Winterthur 20. 2. St. Otmar St. Gallen 18. 3. Wacker Thun 18. 4. Kadetten Schaffhausen 18. 5. GC Amicitia Zürich 18. 6. Kriens-Luzern 13. 7. BSV Bern Muri 10. 8. Fortitudo Gossau 9. 9. Lakers Stäfa 6. 10. Suhr Aarau 4.

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