Nachrichtendienst-Mitarbeiter wollte Daten ans Ausland verkaufen

Der Mitarbeiter, der beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) mutmasslich Daten entwendet hatte, hat diese offenbar ans Ausland verkaufen wollen. Das teilte die Bundesanwaltschaft (BA) am Donnerstag mit.

Laut Bundesanwalt Michael Lauber hätten die Daten möglicherweise die Sicherheit der Schweiz gefährden können (Bild: sda)

Der Mitarbeiter, der beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) mutmasslich Daten entwendet hatte, hat diese offenbar ans Ausland verkaufen wollen. Das teilte die Bundesanwaltschaft (BA) am Donnerstag mit.

Beim Datendiebstahl handle es sich um einen „schweren Fall von wirtschaftlichem Nachrichtendienst“, sagte Carlo Bulletti, Leitender Staatsanwaltschaft des Bundes, der den Fall betreut, vor den Medien in Bern. Die BA ermittle zudem wegen politischem Nachrichtendienst und Amtsgeheimnisverletzung.

Zum Inhalt der Daten wurden keine Angaben gemacht. Bundesanwalt Michael Lauber sagte aber, dass sie möglicherweise geeignet gewesen wären, die Sicherheit der Schweiz zu gefährden.

Die BA wurde am 25. Mai vom NDB über den Verdacht des Datendiebstahls informiert, wie Bulletti erklärte. Ursprung sei ein Hinweis aus dem Inland, allerdings von ausserhalb der Bundesverwaltung, gewesen. Die BA habe sogleich Ermittlungen aufgenommen und mit Unterstützung der Bundeskriminalpolizei eine Hausdurchsuchung eingeleitet.

Vordringliches Ziel der BA sei es gewesen, die Daten zu sichern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei dies gelungen, sagte Lauber. Die Hinweise deuteten aber darauf hin, dass „die Absicht bestand, die Daten ans Ausland zu verkaufen“, sagte Bulletti.

„Beträchtlicher Umfang“

Der Verdächtige wurde verhaftet und sass bis zum 5. Juli in Untersuchungshaft, wie Bulletti weiter sagte. Es handle sich um einen Mitarbeiter im Informatikbereich. „Er hatte die Berechtigung, die Daten zu manipulieren. Das war seine Funktion“, sagte Bulletti. Nach Informationen der BA soll der Mann psychische Probleme gehabt haben.

Laut Bulletti hatten die Daten einen beträchtlichen Umfang. Zum Preis, zu dem der Mitarbeiter die Daten anbot, machte der Leitende Staatsanwalt keine Angaben. „Ich kann mir aber vorstellen, dass sie doch einen beträchtlichen Marktwert hätten.“

Die BA wäre von sich aus nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Die BA informiere lediglich, „um Spekulationen gegen die Schweiz zu verhindern“, sagte Michael Lauber. Das Verteidigungsdepartement hatte am Mittwochabend über den Datendiebstahl informiert.

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