Die Basler Polizei hat einen 31-Jährigen festgenommen, der nachts auf seinem Balkon am Clarahofweg scharfe Cemikalien gemischt hatte. Wegen der entstandenen ätzenden Dämpfe kam ein Hochleistungslüfter zum Einsatz. Die Strasse blieb zwei Stunden gesperrt.
Am Montagabend kurz vor Mitternacht bemerkte ein Anwohner einen ätzenden Geruch und schaute auf dem Balkon nach, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Er sah einen Nachbarn auf dessen Balkon etwas in einem Kübel mischen und rief die Polizei. Die angerückte Patrouille rief wegen des stark ätzenden Geruchs die Feuerwehr.
Die Feuerwehr und die Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit (KCB) stellten darauf beim Betreffenden einige Deziliter Salzsäure und Aceton sicher. Nach eigenen Angaben habe er die scharfen Substanzen zu Reinigungszwecken verwenden wollen. Dabei sei eine chemische Reaktion entstanden mit ätzenden Geruchsimmissionen.
Der Anwohner, der Alarm geschlagen hatte, musste wegen Atembeschwerden, starker Übelkeit und Augenreizungen ins Spital gebracht werden. Die verpestete Liegenschaft musste zwar nicht evakuiert, aber mit einem starken Lüfter gelüftet werden. Zeugen werden noch gesucht.
Bis zur Klärung in Gewahrsam
Der Mann sei zwecks Abklärung des Sachverhaltes festgenommen worden, weil die angebliche Verwendung der Chemikalien zur Reinigung nicht plausibel erschien, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Die Einvernahme sei am Dienstag vorgesehen, ebenso eine Inspektion der Wohnung. Unklar sei auch, woher er die Stoffe hat.
Beim Mischen von Salzsäure und Aceton erwärmt sich das Gemisch und gibt stark ätzende Dämpfe ab, wie der Sprecher weiter erklärte. Diese könnten Atemwege und Haut verätzen.
Salzsäure ist eine wichtige Grundchemikalie der chemischen Industrie. Sie ist so stark, dass sie Metalle lösen kann; verdünnt wird sie im Bau zum Entfernen von Mörtelresten verwendet. Das leicht entzündliche Lösungsmittel Aceton ist ebenfalls Grundsubstanz in der chemischen Industrie.