Rafael Nadal gewinnt in seinem neunten French-Open-Final zum neunten Mal. Der Spanier setzt sich in 3:30 Stunden 3:6, 7:5, 6:2, 6:4 gegen Novak Djokovic durch und bleibt so die Nummer 1 der Welt.
Bei Temperaturen von rund 25 Grad und strahlendem Sonnenschein in Paris hielt die Partie hielt nicht, was sich die Fans von den beiden aktuell besten Spielern der Welt erhofft hatten. Beide begingen ungewohnt viele Fehler, spektakuläre Gewinnschläge und Ballwechsel blieben die Ausnahme. Nadal bekundete vor allem zu Beginn viel Mühe mit der Länge seiner Bälle und geriet so häufig unter Druck. Ausserdem beging er im ersten Satz mehr unerzwungene Fehler als er Winner schlug. Djokovic nützte dies zum einzigen Break (zum 5:3) und dem Gewinn des ersten Satzes.
Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nur allmählich. Ein erstes Break zum 4:2 schenkte Nadal gleich wieder her. Ein Zwischenspurt mit fünf gewonnenen Games vom 5:5 bis zum 3:0 im dritten Satz brachte jedoch eine Vorentscheidung. Djokovic machte – wie bereits gegen Ende seines Halbfinals gegen Gulbis – physisch einen angeschlagenen Eindruck. Angeblich soll er in den vergangenen Tagen unter einer Magenverstimmung gelitten haben. Anschliessend bestätigte er lediglich, dass er sich im dritten Satz tatsächlich «schlecht bewegt und körperlich müde» gefühlt habe.
Nadal liess sich jedenfalls nicht mehr vom Weg abbringen. Der Mallorquiner geriet zwar bei eigenem Aufschlag immer wieder in Bedrängnis, die entscheidenden Punkte gewann aber fast durchwegs er und nicht der Serbe. Insgesamt reduzierte er seine Fehlerzahl deutlich und brachte auch viel mehr erste Aufschläge ins Feld als zu Beginn. Dank einem weiteren Break entschied er den dritten Satz 6:2 für sich.
Im vierten Durchgang fühlte sich Djokovic nach eigenen Aussagen wieder besser, dafür schien plötzlich Nadal nicht mehr so schnell auf den Beinen. Er behielt jedoch die Nerven, ganz im Gegensatz zu Djokovic. Als dieser bei 4:5 und 30:30 aufschlug unterlief ihm erst ein einfacher Vorhand-Fehler, dann als negativer Höhepunkt ein Doppelfehler beim ersten Matchball.
Im vierten Durchgang machten beide Spieler nicht mehr den frischesten Eindruck, auch Nadal schien zu leiden. Er behielt jedoch die Nerven, ganz im Gegensatz zu Djokovic. Als dieser bei 4:5 und 30:30 aufschlug unterlief ihm erst ein einfacher Vorhand-Fehler, dann als negativer Höhepunkt ein Doppelfehler beim ersten Matchball.
«Gegen Djokovic zu agieren, ist immer eine grosse Herausforderung», sagte Nadal nach seinem Rekordsieg. Neun Mal hat noch nie ein Spieler beim gleichen Turnier triumphiert. «Da muss ich immer am Limit spielen.» Der Serbe sass derweil traurig auf seinem Stuhl und vergoss ein paar Tränen. Danach meinte er, er habe alles versucht und sein Maximum gegeben. «Rafa war einfach besser.» Aber er werde es nächstes Jahr wieder versuchen. «Und wieder, und wieder, und wieder!»
Den ersten Satz hatte Nadal bereits bei seinen ersten beiden French-Open-Titeln (2005 gegen Mariano Puerta, 2006 gegen Roger Federer) verloren, sich aber ebenfalls in vier Sätzen durchgesetzt. Auf fünf Sätze in einem Final wartet man in Paris bereits seit zehn Jahren (Gaston Gaudio siegte nach zwei abgewehrten Matchbällen gegen Guillermo Coria).
Mit dem Sieg hätte Djokovic zum einen das einzige Grand-Slam-Turnier gewonnen, das ihm in seiner Sammlung noch fehlt, und zum andern Nadal als Nummer 1 der Weltrangliste abgelöst. Mit 14 Grand-Slam-Titeln (9 French Open, je 2 Wimbledon und Australian Open und 1 Australian Open) schloss nun dafür Nadal zu Pete Sampras auf. Einzig Roger Federer hat mit 17 mehr auf dem Konto.