Nadal verlor nur 29 Games bis in den Final

Nur noch Stan Wawrinka steht zwischen Rafael Nadal und seiner «Décima» am French Open. Der Spanier erreicht seinen zehnten Final in Paris ohne Satzverlust.

In Paris wieder einmal nicht zu stoppen: Rafael Nadal

Nur noch Stan Wawrinka steht zwischen Rafael Nadal und seiner «Décima» am French Open. Der Spanier erreicht seinen zehnten Final in Paris ohne Satzverlust.

Rafael Nadal ist ein höflicher Mensch. Nach seiner 6:3, 6:4, 6:0-Demonstration im Halbfinal gegen Dominic Thiem meinte er über den aufstrebenden Österreicher: «Er war etwas unglücklich. Er hatte auch seine Chancen.» In Wirklichkeit war die Partie fast so einseitig wie die fünf vorangegangenen Partien des Mallorquiners. Thiem gelang zwar gleich im ersten Game ein Break, danach zog Nadal aber unwiderstehlich davon und machte in nur etwas mehr als zwei Stunden alles klar.

Thiem, der im Viertelfinal Titelverteidiger Novak Djokovic deklassiert und in Rom vor drei Wochen als einziger in diesem Jahr Nadal auf Sand bezwungen hatte, muss sich nicht schämen. Der 30-Jährige tritt im Moment so dominant auf wie bei keinem seiner bisher neun Triumphe in Roland Garros. Bei den sechs Siegen auf dem Weg in den Final gab er nur gerade 29 Games ab und verpasste den Rekord von Björn Borg (1978) nur um zwei Spiele. 2012 hatte er selber auf dem Weg in den Final 35 Games verloren.

«Die Anzahl Games ist mir völlig egal», versicherte Nadal. «Ich bin einfach sehr glücklich, dass ich gut spiele und wieder im Final stehe.» Der letzte Sieg an der Porte d’Auteuil liegt für seine Verhältnisse ewige drei Jahre zurück. 2015 verlor Nadal im Viertelfinal gegen Novak Djokovic, im letzten Jahr musste er vor der 3. Runde mit einer Verletzung im Handgelenk aufgeben.

Nur gut zehn Stunden auf dem Platz

Nun ist er zurück, völlig fit und mit viel Selbstvertrauen. Dennoch warnt er vor dem Final gegen Wawrinka: «Das wird ganz schwierig. Stan schlägt sehr hart.» Er müsse versuchen, Wawrinka nicht in guten Positionen schlagen zu lassen. An der nötigen Frische dürfte es Nadal nicht mangeln. Er verbrachte in seinen sechs Matches nur gerade 10:01 Stunden auf dem Platz, Wawrinka mehr als fünf Stunden mehr.

Dennoch glaubt Nadal nicht, dass die Fitness ein entscheidender Faktor sein wird. «Stan wird nach dem Spiel von heute nicht müde sein. Ein solcher Sieg gegen Murray wird ihm viel mehr zusätzliches Selbstvertrauen geben.» Das ist mit Sicherheit auch bei Nadal vorhanden. Er ist zwar zu höflich, das zu sagen: Aber mit fehlendem Glück hatte Thiems deutliche Niederlage nichts zu tun. Vielmehr mit dem «Monster» Nadal, wie es Stan Wawrinka ausdrückte.

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