Dem FC Basel steht in den Achtelfinals der Europa League ein Härtetest bevor. Die Formstärke Salzburgs ist imposant, aber das internationale Palmarès der Österreicher ist vergleichsweise bescheiden.
Ihren europäischen Horizont dehnte der FC Basel in jüngerer Vergangenheit immer weiter aus. In der Champions League setzten sie trotz frühzeitigem Out mit den Siegen gegen Chelsea neue Massstäbe. Und in der letzten Saison endete der internationale Höhenflug erst in den Halbfinals der Europa League.
Nur schon aufgrund seines internationalen Ratings tritt der FCB heute Donnerstag nicht als Aussenseiter an. Dem Schweizer Branchenleader steht mit Salzburg zwar ein unangenehmer Herausforderer mit beeindruckender Formstärke gegenüber, aber ein internationales Schwergewicht ist der designierte Champion Österreichs (noch) nicht.
Die für Basler Ansprüche unübliche Remis-Serie im Tagesgeschäft der Super League löste keine Hektik aus. Von einer Baisse mag keiner der Beteiligten sprechen – auch Keeper und Wortführer Yann Sommer nicht: «Es wäre Jammern auf hohem Niveau. Wir sind im Europacup dabei, im Cup spielen wir den Halbfinal, und die Meisterschaft führen wir mit fünf Punkten Vorsprung an.» Sommer denkt, die zuletzt ungenügenden Resultate gegen Thun (2:2) und St. Gallen (1:1) seien aufgrund der mangelnden Effizienz und etwas Pech durchaus erklärbar.
Die Zahlen und Siege Salzburgs sind beeindruckend. Der von Dieter Mateschitz finanzierte Klub degradierte die Konkurrenz in Österreich ausnahmslos zu Statisten. 25 Punkte liegt die Nummer 2 zurück. So imposant wie der Vorsprung ist das Torverhältnis von 88:23. In der Mozart-Stadt produziert die Fussball-Filiale des Energy-Drink-Giganten unter der Leitung von Trainer Roger Schmidt und Sportdirektor Ralf Rangnick seit Monaten märchenhafte Ergebnisse. Dank der Serie von zehn Siegen könnte der Klub den fünften Titel in der bald neunjährigen Red-Bull-Ära schon neun Runden vor Schluss zelebrieren – so früh wie kein Bundesligist zuvor.
Salzburg stieg aber nicht nur im eigenen Land zu einer nicht zu unterschätzenden Kraft auf. Die Gruppenphase schloss Schmidts Equipe gegen Herausforderer aus Belgien, Schweden und Dänemark ohne Verlustpunkt ab. Den holländischen Titelhalter Ajax «zertrampelte» die Bullenherde regelrecht – 6:1 lautete das Gesamt-Skore. Zum Stamm der Rekordproduzenten gehört auch der Schweizer Christian Schwegler.