Nahost-Staaten debattieren in Wien über atomwaffenfreie Zone

Der Nahe Osten als atomwaffenfreie Zone: In Wien sind Vertreter von 17 arabischen Staaten, Israels und der Palästinenser zusammengekommen, um über Chancen und Bedingungen eines solchen Projekts zu sprechen. Der Iran boykottierte die Gespräche.

IAEA-Generaldirektor Yukiya Amana (Bild: sda)

Der Nahe Osten als atomwaffenfreie Zone: In Wien sind Vertreter von 17 arabischen Staaten, Israels und der Palästinenser zusammengekommen, um über Chancen und Bedingungen eines solchen Projekts zu sprechen. Der Iran boykottierte die Gespräche.

In Nahost wird davon ausgegangen, dass Israel bislang die einzige Atommacht in der Region ist. Allerdings hat Israel bislang nicht offiziell zugegeben, ob und wie viele Atomwaffen es besitzt. Der Iran soll nach einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zumindest bis 2010 an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet haben.

Die Führung in Teheran übte bereits im Vorfeld der von der IAEA initiierten Konferenz Kritik an der Initiative der Organisation. Sie argumentiert, solche Gespräche seien sinnlos, solange Israel Atomwaffen besitze.

«Tatsächliche Sicherheitsvorteile»

Atomwaffenfreie Zonen hätten «tatsächliche Sicherheitsvorteile gebracht, sowohl für die Regionen als auch weltweit», sagte IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano in seiner Eröffnungsrede. «Ich hoffe, dass die Diskussionen darüber hinausgehen, bekannte Positionen zu wiederholen.»

Die Teilnehmer der zweitägigen Gesprächsrunde wollen diskutieren, wie die Konzepte bestehender atomwaffenfreier Zonen in der Region umgesetzt werden könnten. Dazu sollen Vertreter entsprechender Regionen in der Karibik, in Afrika, Zentral- und Südostasien sowie im südlichen Pazifik über ihre Erfahrungen sprechen.

Tatsächliche Verhandlungen werden jedoch erst nach einer Konferenz in Finnland erwartet, die für nächstes Jahr geplant ist.

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