NASA testet Technik für künftige Landungen auf dem Mars

Die US-Weltraumbehörde NASA hat zur Vorbereitung künftiger Mars-Landungen eine Art «fliegende Untertasse» getestet. Das Gefährt wurde am Samstag von Hawaii mit einem riesigen Heliumballon und anschliessend mit einem Raketenantrieb bis auf knapp 55’000 Meter Höhe gebracht.

Der gigantische Ballon steigt mit dem LDSD in luftige Höhen (NASA) (Bild: sda)

Die US-Weltraumbehörde NASA hat zur Vorbereitung künftiger Mars-Landungen eine Art «fliegende Untertasse» getestet. Das Gefährt wurde am Samstag von Hawaii mit einem riesigen Heliumballon und anschliessend mit einem Raketenantrieb bis auf knapp 55’000 Meter Höhe gebracht.

Bei der Rückkehr auf die Erde entfaltete sich der Fallschirm nicht richtig, so dass das Gefährt ins Meer stürzte. Die NASA äusserte sich dennoch zufrieden.

Der Low-Density Supersonic Decelerator (LDSD), der die Form einer «fliegenden Untertasse» hat, stieg am Samstag um 20.40 Uhr (MESZ) von einem Militärstützpunkt auf der US-Pazifikinsel Hawaii mit einem Ballon von der Grösse eines Fussballfelds auf. Dieser brachte es in zweieinhalb Stunden auf eine Höhe von 36’000 Meter.

Dort wurde der Supersonic Decelerator losgemacht und mit Hilfe seines Raketenantriebs mit 3,8-facher Schallgeschwindigkeit in eine Höhe von 54’900 Metern katapultiert.

Panne bei der Rückkehr

Während die Aufstiegsphase zur Zufriedenheit der NASA-Wissenschafter ausfiel, gab es bei der Rückkehr des LDSD zur Erde eine Panne. Zwar gelang es zunächst, das LDSD mit einem aufblasbaren Ring auf 2,5-fache Schallgeschwindigkeit zu bremsen.

Doch ein 36 Meter breiter Fallschirm, mit dem der Flugkörper bei der Rückkehr auf die Erde weiter gebremst werden sollte, entfaltete sich nicht vollständig. «Wir haben einen schlechten Fallschirm», sagte ein Mitglied des Teams am Boden.

Der Ingenieur Dan Coatta erläuterte später, der Fallschirm habe sich nicht vollständig geöffnet. Die Folge: Anstatt dass das LDSD sanft auf dem Pazifischen Ozean landete, stürzte das Gefährt ins Wasser.

Das Bodenteam hatte schon vor Beginn des Experiments gesagt, es werde eine grosse Leistung sein, wenn es gelinge, den Supersonic Decelerator auf die gewünschte Höhe zu bringen. Es sind noch zwei weitere Tests dieser Art vorgesehen, um die Technik zu verfeinern.

Ähnliche Bedingungen wie in Mars-Atmosphäre

Die NASA arbeitet an der neuen Landetechnik, weil sie künftig grössere Lasten auf den Planeten Mars transportieren möchte, als dies bisher möglich ist. Bei dem Test herrschten ähnliche Bedingungen wie in der oberen Atmosphäre des Mars.

Trotz des Problems mit dem Fallschirm, äusserte sich die NASA zufrieden mit dem Verlauf des 150 Millionen Dollar teuren Tests. «Was wir gesehen haben, war ein sehr guter Test», sagte Coatta mit Blick auf die erste Phase.

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