Die Schweizerische Nationalbank rechnet für das laufenden Quartal mit einer spürbaren Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Für 2013 hält sie aber an der Prognose fest, wonach das Bruttoinlandprodukt um 1 bis 1,5 Prozent steigen wird.
Das Wachstum im Startquartal von 2,3 Prozent aufs Jahr hochgerechnet wurde vor allem vom privaten Konsum und von den Wohnbauinvestitionen angetrieben, wie Nationalbankpräsident Thomas Jordan am Donnerstag vor den Medien in Bern erklärte. Hintergrund seien der robuste Arbeitsmarkt, die rege Einwanderung und die günstigen Finanzierungsbedingungen.
Bei den Exporten dagegen erkennt Jordan «keine dauerhaften Belebungssignale». Neben dem nach wie vor hoch bewerteten Franken bremse hier die bescheidene Dynamik des Welthandels, sagte Jordan.
Insgesamt rechne die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht mit einer baldigen Rückkehr der Schweizer Wirtschaft zur Vollauslastung der Produktionskapazitäten. Daher sei ein weiterer leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende zu erwarten.
Der Euro-Mindestkurs bleibe im gegenwärtigen Umfeld wichtig. Die SNB ist weiterhin bereit, den Mindestkurs wenn nötig durch den Kauf von Devisen in unbeschränkter Höhe durchzusetzen, wie Jordan bekräftigte.
Im Inland bestehe angesichts weiterhin ausserordentlich tiefer Zinsen die Gefahr, dass die Ungleichgewichte im Hypothekar- und Immobilienmarkt zunehmen. Die Kredite wüchsen seit Jahren schneller als das Bruttoinlandprodukt. Die Entwicklung gefährdet nach Ansicht der Währungshüter die Finanzstabilität und kann bei einer abrupten Korrektur auch die Realwirtschaft stark belasten.