Die Schweizerische Nationalbank (SNB) fürchtet, dass Schweizer Banken bei der Immobilienfinanzierung mehr Risiken eingehen könnten. Das würde sie anfälliger machen für starke Zinserhöhungsschocks und Preiskorrekturen im Immobilienmarkt.
Der Druck auf Margen und Profitabilität biete starke Anreize, bei der Hypothekenvergabe mehr Risiken einzugehen, schreibt die SNB in ihrem Bericht zur Finanzstabilität 2017, den sie am Donnerstag veröffentlichte. Der Wettbewerbsdruck von Banken und anderen Playern auf dem heimischen Hypothekarmarkt steige.
Bereits 2016 seien die Hypotheken bei den auf das Inland fokussierten Banken mit 4,1 Prozent weiter stark gewachsen, wobei der Anteil von neuen Krediten mit einem hohen Volumen im Vergleich zum Einkommen erneut gestiegen sei.
Sollten die Zinsen ruckartig steigen, würden insbesondere viele Inlandbanken hohe Verluste einfahren, wie die SNB schreibt. Die meisten Banken sollten demnach zwar fähig sein, diese Verluste aufzufangen, ohne dass ihre Kapitalisierung unter die regulatorischen Vorgaben fällt. Allerdings würden einige Banken mit einem signifikanten gemeinsamen Marktanteil nahe oder unter das regulatorische Minimum fallen, heisst es im Bericht.
Die Grossbanken sieht die Nationalbank derweil weiter auf Kurs, die Schweizerischen und internationalen Vorgaben zu erfüllen. Die Kapitalsituation habe sich weiter verbessert. In Bezug auf die Leverage Ratio – also die ungewichteten Kapitalquoten – müssten beide Banken sich noch verbessern. Die UBS und Credit Suisse wiesen tiefere Leverage Ratios auf als internationale Grossbanken im Durchschnitt.