Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will auf absehbare Zeit an der Kursuntergrenze zum Euro von 1.20 Franken festhalten. Dies sagte SNB-Vizepräsident Jean-Pierre Danthine in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Westschweizer Tageszeitung „Le Temps“.
Die Strategie sei bei der aktuellen Wirtschaftslage der Schweiz „absolut notwendig“. Solange sich das makroökonomische Umfeld nicht radikal verändere, gedenke die SNB nicht, etwas zu ändern.
Auf einen allfälligen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone angesprochen, sagte Danthine, dass ein solches Szenario nicht zu den Basisszenarien der SNB gehöre. Die SNB rechne mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, gefolgt von einer langsamen Erholung, erklärte Danthine.
Allerdings schliesse die SNB auch nichts aus: „Wir müssen alle möglichen Szenarien untersuchen“, sagte er. Dazu gehöre es auch, zu prüfen, ob es bei einer Verschlechterung der Situation neben der Kursuntergrenze auch andere Massnahmen brauche.