Vor den EM-Ausscheidungspartien gegen San Marino und in Estland äussert sich Vladimir Petkovic in einem Si-Interview über den Entwicklungsprozess . Seine eigene Zukunft lässt der Tessiner offen.
Hinter England sind die zweitplatzierten Schweizer auf direktem EM-Kurs. Die guten Phasen hätten die weniger brillanten überwogen, glaubt Petkovic und macht generell Fortschritte aus: «Wir sind breiter besetzt, die Ästhetik gefällt mir. In heiklen Momenten war die Equipe bereit, sie hat zweimal in Folge ein Spiel gedreht. Das zeigt die Siegermentalität des Teams.»
Der Nationalcoach spricht von einer «sehr anspruchsvollen und reizvollen» Mannschaft. Derzeit sei ein Prozess im Gang: «Die Zukunft gehört den Jungen, aber sie müssen warten können.» Reibungspotenzial macht Petkovic im Zug der sanften Umgestaltung nicht aus. Viele angebliche Konflikte seien von Aussenstehenden konstruiert. «Aber ich werde mich an diesem Pingpong-Spiel nicht beteiligen.»
Petkovic befasst sich lieber mit der strategischen Ausrichtung des Nationalteams. Für ihn ist beispielsweise vorstellbar, den erst 23-jährigen Mönchengladbacher Interims-Captain Granit Xhaka schon in naher Zukunft in den engsten Kreis der Key-Player einzubinden: «Die charakterlichen Voraussetzungen sind da. Mental ist er bereit, ein Team zu steuern.»
Weniger dezidiert beurteilt der Schweizer Selektionär die eigene Zukunft. Die Endrunde 2016 in Frankreich steht im Zentrum seiner Überlegungen. «Dann schauen wir weiter.» Er habe bei seinen Projekten immer alle Optionen in Betracht gezogen. «Wenn Plan A nicht funktioniert, habe ich einen…keinen Plan B, sondern einen Plan A plus.»