Nationale Suisse wird für 2011 einen deutlich höheren Gewinn ausweisen als 2010. Die in Basel beheimatete Versicherungsgruppe kann Reserven in Höhe von 85 Mio. Fr. auflösen. Neue Bilanzierungsregeln dürften ab 2013 allerdings das Eigenkapital schrumpfen lassen.
Ende März werde man einen Gewinn für 2011 bekannt geben, der die 92,1 Mio. Fr. aus dem Jahr 2010 deutlich übertreffe, teilte Nationale Suisse am Freitag mit.
Möglich werde dies, weil die Sparte Nichtleben in den letzten Jahren besonders für Körperschäden – beispielsweise an der Halswirbelsäule – Reserven auflösen kann. Die Rückstellungen seien laut Analysen höher gewesen als notwendig, schreib Nationale Suisse.
Neue Bilanzierungsregeln
Einfluss auf die künftigen Abschlüsse des Versicherers haben allerdings auch neue Bilanzierungsregeln. Gemäss dem Rechnungslegungsstandard IFRS müssen Leistungen an Arbeitnehmer, insbesondere die Personalvorsorge, spätestens ab 2013 anders als bisher festgehalten werden.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste muss Nationale Suisse neu erfassen, was direkt dem Eigenkapital belastet wird. Gälte die Regel schon per 31. Dezember 2011, lägen die Eigenmittel der Gruppe um 120 Mio. Fr. tiefer. Per Ende Juni 2011 wies Nationale Suisse ein Eigenkapital von 749,0 Mio. Fr. aus.
Es sei noch offen, ob die Belastung im Jahr 2012 oder 2013 vorgenommen werde, sagte Finanzchef Thomas Widmer in einer Telefonkonferenz. Ebenso sei noch offen, wie sich die Reserveauflösung auf die Dividende auswirke. Für CEO Hans Künzle hat eine solide Eigenkapitalbasis Priorität.