Nationalrat gegen vollen Prämien-Vergleichsdienst vom Bund

Der Bund soll keinen voll ausgebauten Vergleichsdienst für Krankenkassenprämien betreiben. Der Nationalrat lehnte am Freitag eine entsprechende Motion mit 118 zu 68 Stimmen bei 3 Enthaltungen ab.

Versicherungskarten von verschiedenen Krankenkassen (Bild: sda)

Der Bund soll keinen voll ausgebauten Vergleichsdienst für Krankenkassenprämien betreiben. Der Nationalrat lehnte am Freitag eine entsprechende Motion mit 118 zu 68 Stimmen bei 3 Enthaltungen ab.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bietet mit seinem Prämienrechner priminfo.ch einen Vergleich aller Krankenkassenprämien an. Im Gegensatz zu privaten Vergleichsdiensten wie Comparis.ch können sich die Benutzer jedoch nicht direkt zu einer Offerte einer Krankenkasse weiterleiten lassen. Es steht lediglich ein Link auf die Website der Krankenversicherung zur Verfügung.

Stéphane Rossini (SP/VS) verlangt in seiner Motion, dass das BAG dasselbe wie Comparis anbieten können soll, nämlich einen Link auf die Krankenkassen-Offerten. Dazu forderte er die nötigen gesetzlichen Grundlagen. Der Bundesrat befürwortete den Vorstoss ebenfalls.

Der Bund und Comparis stehen seit längerem im Zwist. In einer Vereinbarung einigten sich das BAG und Comparis auf die Begrenzung des Angebots des Bundes. Das Innendepartement kündigte jedoch die Vereinbarung, nachdem bekannt geworden war, dass ein Comparis-Mitarbeiter den BAG-Prämienrechner angegriffen haben soll. Der Bund kündigte an, den Prämienrechner aufwerten zu wollen.

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