Der Nationalrat will mindestens drei nationale Zentren für Schneesport zugunsten des Breitensports schaffen. Er hat am Dienstag eine Motion von Christian Lohr (CVP/TG) mit diesem Anliegen angenommen – mit 91 zu 84 Stimmen bei 4 Enthaltungen.
SP, CVP und Grüne stimmten fast geschlossen für den Vorstoss, auch bei den Bürgerlichen gab es einige Befürworter. Stimmt auch der Ständerat der Motion zu, wird der Bundesrat beauftragt, Pläne nicht nur für ein, sondern für mindestens drei nationale Zentren für Schneesport zu erarbeiten.
Der Motionär will eine «vernünftige regionale Verankerung des Schneesports sicherstellen», wie er im Nationalrat sagte. Es gehe darum, ein Zeichen für den Jugendsport zu setzen. Ein Schneesportzentrum auf der Lenzerheide GR reiche für Schneesportler aus der Westschweiz, dem Wallis und anderen Regionen nicht.
Lohr bekräftigte, dass sein Vorstoss «kein Angriff auf das Zentrum auf der Lenzerheide und kein Angriff auf den Leistungssport ist». Drei Zentren würde aber vielen Schulen Gelegenheit bieten, kostengünstige Schneesportlager durchzuführen.
Das Bundesamt für Sport (BASPO) prüft zurzeit die Realisierung eines nationalen Zentrums für Schneesport auf der Lenzerheide. Ziel dieses Zentrums ist die Förderung des Leistungssports.
Der Bundesrat lehnt die Idee von drei Schneesportzentren ab, obwohl er die Grundhaltung des Vorstosses teilt. «Primär finanzielle Gründe führen zur Ablehnung», sagte Sportminister Ueli Maurer. Das heute zur Verfügung stehende Geld liesse nicht einmal zu, das Zentrum auf der Lenzerheide in erster Priorität finanzieren zu können.
Die Regierung möchte den Weg über die Schneesportinitiative gehen. Diese will bestehende Infrastrukturen nutzen. Gleichzeitig sollen im Zentrum auf der Lenzerheide «gegebenenfalls optimale Voraussetzungen sowohl für die Beherbergung von Schneesportlagern als insbesondere auch für die Durchführung von Aus- und Weiterbildungskursen im Bereich Schneesport geschaffen werden».