Die NATO will keine Bodentruppen nach Syrien schicken, um die Dschihadisten des IS zu bekämpfen. Dies erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit den Zeitungen «TagesAnzeiger» und «Bund».
«Das ist nicht auf der Agenda der Koalition und der NATO-Verbündeten», sagte Stoltenberg in der Montagsausgabe auf die Frage, ob es neben den Luftangriffen auch Bodentruppen brauche. Im Vordergrund müsse die Stärkung von lokalen Kräften stehen: «Es braucht keine Bodentruppen, aber lokale Kämpfer.»
Beim Konflikt in Syrien handle es sich nicht um einen Krieg zwischen dem Westen und der islamischen Welt, unterstrich der norwegische Politiker. Vielmehr sei es ein Kampf gegen Extremismus und Terrorismus. «Die Muslime sind an der Frontlinie in diesem Krieg.» Der Westen könne den Kampf nicht für sie führen.
Für konstruktive Rolle Russland
Der Generalsekretär des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses warb für eine «konstruktive Rolle» Russlands im Kampf gegen den IS. Bisher habe Moskau auch andere Rebellen angegriffen und sich darauf konzentriert, das Assad-Regime zu unterstützen.
Für den NATO-Generalsekretär ist die Teilnahme Moskaus an den Wiener Friedensgesprächen für Syrien ein positives Zeichen. Auch bei der Zerstörung der syrischen C-Waffen und bei Atomkonflikt mit dem Iran habe Russland eine wichtige Rolle gespielt: «Russland ist ein Land, mit dem wir arbeiten müssen, wenn es darum geht, politische Lösungen für diese Konflikte zu finden.»
Zurzeit fliegt eine internationale Allianz unter Führung der USA Angriffe gegen Stellungen des IS. Zuletzt beschloss Grossbritannien bei den Luftangriffen mitzumachen. Russland hingegen ist nicht Teil dieser Allianz und bekämpft generell Stellungen der syrischen Rebellen.