Naturschutzverbände und Bauern gegen «Eidgenössisches» in Aesch BL

Baselbieter Naturschutzorganisationen und Landwirte stellen sich gegen ein mögliches Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest 2022 in Aesch BL. Sie befürchten einen grossen Schaden an der Natur auf dem vorgesehenen Areal.

Baselbieter Naturschutzorganisationen und Landwirte stellen sich gegen ein mögliches Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest 2022 in Aesch BL. Sie befürchten einen grossen Schaden an der Natur auf dem vorgesehenen Areal.

Ein Grossanlass auf dem zwischen Aesch und Reinach gelegenen Aescher Feld würde eine jahrelange Aufbauarbeit im Naturschutz zunichte machen, wie die Organisationen am Dienstag mitteilten. Zusammen mit den Landwirten sei es dort gelungen, den Populationen des Feldhasen und seltener Vogelarten Aufschwung zu verleihen.

Das Schwingfest wolle just jene Fläche beanspruchen, die vor acht Jahren als Testgebiet für Hasen-Fördermassnahmen festgelegt worden war, wie es weiter hiess. In dieser Zeit sei der Bestand von etwa drei auf zehn Hasen pro Quadratkilometer angewachsen, während er in den angrenzenden Gebieten stagnierte. Gestiegen sei zudem die Zahl der brütenden Vögel. Die Ebene sei ein «Hotspot» der Artenvielfalt.

Die lokalen und regionalen Umweltschutzorganisationen rechnen für das Eidgenössische Schwingfest mit Anlagen in der Grösse von etwa 100 Fussballfeldern sowie 50’000 Parkplätzen und 200’000 Besuchenden. Eine Anfang Oktober gestartete Petition zuhanden der Regierung habe bislang rund 2000 Unterschriften erhalten.

Gebiet St. Jakob als Alternative

Unterstützung erhalten der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband, Pro Natura Baselland, der Verein Hopp Hase sowie die Natur- und Vogelschutzvereine Aesch-Pfeffingen und Reinach auch von allen Landwirten, die das Gebiet bewirtschaften, wie es weiter hiess. Gegen das Schwingfest sprechen sich zudem BDP und Grüne sowie die lokale SP aus.

Als Alternative schlagen die Naturschutzorganisationen ein Schwingfest im Gebiet St. Jakob vor. Dieses sei ideal und verkehrstechnisch gut erschlossen. Im «Joggeli» fand bereits 1977 ein «Eidgenössisches» statt.

Im basellandschaftlichen Kantonalschwingerverband will man gemäss früheren Aussagen auf die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie warten, die Anfang November vorliegen soll. Diese soll die Realisierungschancen des Fests in Aesch ermitteln.

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