„Nazi-Jäger“ setzen drei neue Namen auf ihre Fahndungsliste

In Israel und in Auschwitz ist am Donnerstag der sechs Millionen unter der Nazi-Herrschaft ermordeten Juden gedacht worden. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem setzte am Holocaust-Gedenktag drei neue Namen von mutmasslichen Nazi-Verbrechern auf ihre Fahndungsliste.

Blick auf das Vernichtungslager Auschwitz (Archiv) (Bild: sda)

In Israel und in Auschwitz ist am Donnerstag der sechs Millionen unter der Nazi-Herrschaft ermordeten Juden gedacht worden. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem setzte am Holocaust-Gedenktag drei neue Namen von mutmasslichen Nazi-Verbrechern auf ihre Fahndungsliste.

Dabei handle es sich um den Ungarn Laszlo Csatary, der als Polizeichef von Kosice im ungarisch besetzten Teil der Slowakei im Frühjahr 1944 eine wichtige Rolle bei der Deportation von 15’700 Juden ins Vernichtungslager Auschwitz gehabt habe, erklärte das Zentrum.

Ausserdem wurde Wladimir Katriuk genannt, der am Massenmord in Weissrussland mitgewirkt habe. Beim dritten Namen handelt es sich um Helmut Oberlander, der am Massenmord in der südlichen Ukraine beteiligt gewesen sein soll. Katriuk und Oberlander leben gemäss dem Wiesenthal-Zentrum in Kanada.

Netanjahu warnt erneut vor dem Iran

In Israel heulten am Holocaust-Gedenktag um 10 Uhr Ortszeit zwei Minuten lang die Sirenen, das ganze Land stand still. Damit gedachten die Menschen in Israel an die verlorenen Frauen, Männer und Kinder. Fast sieben Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs leben in Israel noch weniger als 200’000 Holocaust-Überlebende.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte erneut vor einem mit Atomwaffen gerüsteten Iran. „Die Wahrheit ist, dass ein nuklearer Iran eine existenzielle Bedrohung für Israel darstellt“, sagte er am Vorabend des Gedenktages bei der Zeremonie in Yad Vashem.

Erstmals mit Sinti und Roma

Erstmals war auch eine offizielle Abordnung der europäischen Sinti und Roma zum Gedenktag nach Israel gereist. Schätzungen zufolge fielen bis zu 500’000 europäische Sinti und Roma dem Holocaust zum Opfer.

Der Vorsitzende des Zentralrats der deutschen Sinti und Roma, Romani Rose, sagte: „Wer das Sicherheitsbedürfnis Israels nicht begreift, der hat den Holocaust nicht begriffen.“

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