Die Anwohnerin und Grossmutter Christine Scherler ist gar nicht einverstanden damit, dass im Zoo Dutzende alte Bäume zugunsten der Elefantenanlage gefällt werden sollen. Bisher gingen zwei Einsprache gegen die geplanten Baumfällungen ein – mehrere Anwohner haben jedoch weitere Einsprachen bis zum Ende der Frist am 12. April angekündigt.
Warum soll der Zolli so viele Bäume fällen dürfen (total 72, davon 56 geschützte nach Basler Baumschutzgesetz)? Ich finde es einfach empörend, dass die Rechte von Privatpersonen und Organisationen so unterschiedlich behandelt werden: Wenn Privatpersonen einen geschützten Baum fällen wollen, geht praktisch gar nichts in unserem Kanton.
Muss man sich nicht wundern, wenn immer mehr Leute, insbesondere auch Jüngere, nicht mehr an den Staat glauben und beispielsweise nicht abstimmen oder wählen gehen. «Die da Oben machen ja doch, was sie wollen!», denken sich viele. Ist der Zolli einfach eine heilige Kuh, die über dem Gesetz steht?
Zoo sollte Naturschutz fördern
Eine Baumschutzkommission und erst recht «Pro Natura» machen sich vollends unglaubwürdig, wenn ein solches Vorhaben einfach «gut geheissen» wird und nicht mehr als ein «kleines Bauchgrimmen» erzeugt.
Natürlich müssen gleich viele Bäume neu gesetzt werden. Aber wie können junge Gehölze und Gebüsche die Qualität von alten, grossen Bäumen ersetzen? Bäume, die uns Sauerstoff liefern, Schatten, Kühlung, Staub- und Lärmdämmung bieten und Lebensraum für viele Vögel und Kleinlebewesen sind. Es wird Jahrzehnte dauern, bis sich die Natur von diesem grosse Kahlschlag erholt haben wird.
Sollte nicht ein Zoologischer Garten den Schutz der Natur fördern – oder gibt es nur wichtigere und unwichtigere Natur?
Die Hoffnung auf Widerstand
Die vielen Bäume, die schon für die riesige Affenanlage gefällt wurden und die noch zu fällenden Bäume im Bereich des Restaurants und Picnic-Platz sind einfach genug. Es soll grosse topografische Veränderungen geben, sogar eines der Bächlein will man nach aussen unters Trottoir verlegen (und dazu Spundwände in den Boden treiben). Muss auch hier der gleiche Fehler, wie an so vielen Orten, gemacht werden? Muss alles immer grösser, gigantischer werden?
Der Zolli war für uns einmal eine ruhige Oase, wo sich Kinder und Erwachsene ohne Lärm und Verkehrsgefahren erholen konnten – nun soll es dort wieder riesige und jahrelange Baustellen geben. Oder gibt es vielleicht doch noch Widerstand gegen dieses Projekt zugunsten eines, das besser in die Umgebung eingepasst wird?