Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal ist in dem Himalaya-Staat der fast 9000 Opfer gedacht worden. Bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Kathmandu erinnerten Regierungschef K.P. Sharma Oli und hunderte Trauergäste am Sonntag an die Toten.
Buddhistische Mönche versammelten sich zum Gebet in den Ruinen eines nahegelegenen Tempels, der bei dem Erdbeben zerstört worden war. Nepal leidet noch immer massiv unter den Folgen des heftigen Erdbebens, das die Region am 25. April erschüttert hatte. Mehr als eine halbe Million Häuser wurden zerstört.
Nach wie vor fehlt es in dem bitterarmen Staat an sicheren Unterkünften, Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und Behelfsschulen. Etwa vier Millionen Menschen sind nach Angaben der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften noch immer in Notunterkünften untergebracht.
Etwa 20 Demonstranten protestierten am Sonntag in Kathmandu gegen die Regierung. Sie warfen ihr vor, die Hilfe für die Bevölkerung und den Wiederaufbau zu verschleppen. Die Staatengemeinschaft hatte Nepal nach dem Erdbeben mehr als vier Milliarden Dollar bereitgestellt. Doch viele Opfer erhielten bislang ausser einer zu Anfang ausgezahlten bescheidenen Summe keine weitere Unterstützung.