Die ZSC Lions nehmen in Biel erfolgreich Revanche für die 2:5-Heimpleite vor acht Tagen und gewinnen beim Sieg – mit dem umgekehrten Resultat der Vorwoche – auch drei wichtige Punkte im Playoff-Kampf.
Obwohl der Sieg letztlich deutlich ausfiel, führten die ZSC Lions die Entscheidung erst zehn Minuten vor dem Ende und dem 4:2 durch Ronald Kenins herbei. Davor hatten die Bieler zweimal eine Zürcher Führung ausgeglichen. Erst auf den dritten Treffer der Lions nur 76 Sekunden nach dem 2:2 wussten die Seeländer keine Antwort mehr. Domenico Pittis profitierte dabei von einem haarsträubenden Fehlpass Manuel Gossweilers, der die Scheibe aus der Ecke direkt in den Slot spielte.
Die beiden Teams boten den 5060 Zuschauern bei der Neuansetzung der Partie, die am 17. September wegen Nebels beim Stand von 0:0 hatte abgebrochen werden müssen, magere Eishockey-Kost. Einen Monat vor Beginn der Playoffs vermochten die zwei Mannschaften ihre heikle Lage in der Tabelle nicht zu verbergen.
Für die Bieler spitzt sich die Lage am Strich nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Spielen weiter zu. Nur noch wegen der besseren Bilanz aus den Direktbegegnungen gegenüber dem nun punktgleichen Genève-Servette sind sie oberhalb des Strichs klassiert. Die ZSC Lions (7.) weisen acht Runden vor dem Ende der Qualifikation ebenfalls nur einen Vorsprung von sechs Punkten auf Servette auf.
Endgültig Entwarnung gab es bei Torhüter Reto Berra. Die Bieler „Lebensversicherung“ stand gegen die ZSC Lions wieder im Tor, nachdem er am Sonntag gegen Zug in der 32. Minute mit einem ausgerenkten Band am Knie ausgewechselt werden musste. Berra wurde zwar beim 0:1 durch Jeff Tamebllini nach nur 16 Sekunden vom abgelenkten Schuss überrascht, bei den restlichen Gegentreffern war er machtlos.
Bei den ZSC Lions feierte Juraj Kolnik seine Rückkehr auf Schweizer NLA-Eis. Der Slowake, bis 2010 eine Teamstütze bei Genève-Servette, debütierte unauffällig in der vierten Linie. Kolnik, der die Saison in der KHL bei Dynamo Moskau begonnen hatte, spielte zuletzt zwei Partien mit einem Probevertrag für die GCK Lions in der NLB. Weil Blaine Down und Steve McCarthy krankheitshalber ausfielen, kam er früher als erwartet auf höchster Stufe zum Einsatz. Über seine nahe Zukunft in der Organisation der Zürcher wird im Lauf der Woche entschieden.
Biel – ZSC Lions 2:5 (0:1, 1:1, 1:3).
Eisstadion. – 5060 Zuschauer. – SR Kurmann/Massy, Fluri/Müller. – Tore: 1. (0:16) Tambellini (Murphy) 0:1. 25. Spylo (Bordeleau) 1:1. 35. Cunti (Schommer) 1:2. 46. (45:10) Ehrensperger (Wieser) 2:2. 47. (46:26) Pittis (Monnet, Bastl/Ausschluss Steinegger) 2:3. 51. Kenins (Cunti) 2:4. 54. Schäppi (Murphy) 2:5. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Biel, 1mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Miéville; Tambellini.
Biel: Berra; Preissing, Huguenin; Gossweiler, Kparghai; Steinegger, Untersander; Grieder; Haas, Bordeleau, Beaudoin; Tschantré, Miéville, Spylo; Wieser, Ehrensperger, Truttmann; Lauper, Gloor, Wetzel; Zigerli.
ZSC Lions: Flüeler; Murphy, Seger; Gobbi, Geering; Camperchioli, Schnyder; Stoffel; Bärtschi, Ambühl, Tambellini; Bastl, Pittis, Monnet; Kenins, Cunti, Schommer; Bühler, Schäppi, Kolnik.
Bemerkungen: Biel ohne Peter, Wellinger (beide verletzt), Fröhlicher (krank) und Sjusin (befristeter Vertrag nicht verlängert; wechselt zu Klagenfurt), ZSC Lions ohne Blindenbacher, Breitbach (beide verletzt), McCarthy und Down (beide krank), dafür erstmals mit Juraj Kolnik. Timeout Biel (52.).
Tabelle (alle 42 Spiele): 1. Zug 84. 2. Fribourg 82. 3. Davos 81. 4. Bern 75. 5. Kloten Flyers 74. 6. Lugano 63. 7. ZSC Lions 62. 8. Biel 56. 9. Genève-Servette 56. 10. Ambri-Piotta 45. 11. SCL Tigers 41. 12. Rapperswil-Jona Lakers 37.