Nervosität wegen Währungsturbulenzen drückt Kurse nach unten

Am Schweizer Aktienmarkt ist es am Freitag zu deutlichen Abgaben gekommen. Die am Mittwoch eingeleitete und am Donnerstag fortgesetzte Korrektur gewann zum Wochenende an Fahrt und drückte die Kurse deutlich nach unten, womit sich auch die Volatilität wieder klar erhöhte.

Beobachten von Börsenkursen in Zürich (Archiv) (Bild: sda)

Am Schweizer Aktienmarkt ist es am Freitag zu deutlichen Abgaben gekommen. Die am Mittwoch eingeleitete und am Donnerstag fortgesetzte Korrektur gewann zum Wochenende an Fahrt und drückte die Kurse deutlich nach unten, womit sich auch die Volatilität wieder klar erhöhte.

So verlor der SMI alleine am Freitag beinahe 200 Punkte, was zum ersten Mal seit Mitte Dezember wieder zu einem Wochenminus führte. Nach einem bereits negativen Start ging es über den ganzen Handelstag praktisch nur bergab.

Einerseits war ein Korrektur nach der wochenlang anhaltenden Aufwärtsbewegung in Marktkreisen schon länger erwartet worden; in Händlerkreisen zeigte man sich darüber denn auch nicht allzu beunruhigt. Andererseits kam am Freitag an den Finanzmärkten wegen der sich verstärkenden Währungsturbulenzen in einigen Schwellenländern eine gewisse Nervosität auf.

In Argentinien und in der Türkei setzten die Landeswährungen ihren freien Fall fort, wobei insbesondere die Sorgen um Argentinien immer grösser werden. Zudem belasteten die jüngsten Konjunkturdaten, etwa der enttäuschende Einkaufsmanagerindex aus China oder die Frühindikatoren in den USA, das Sentiment.

Wichtigste Titel im Minus

Der Swiss Market Index (SMI) gab 2,42 Prozent auf 8201,5 Punkte nach. Im Wochenvergleich ergab sich damit ein Minus von 3,3 Prozent. Der Swiss Performance Index (SPI) verlor 2,36 Prozent auf 7835,56 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen alle im Minus.

Nachrichten zu einzelnen Unternehmen waren am Freitag wenige vorhanden. Die grössten Verluste unter den Bluechips erlitten die Titel des Agrochemiekonzerns Syngenta (-4,7 Prozent) und des Personalvermittlers Adecco (-4,4 Prozent).

Syngenta wurde vom wachsenden Widerstand in den USA gegen zwei genmodifizierte Mais-Saatgutvarianten der Basler gebremst. Die beiden betroffenen Produkte Viptera und Duracade stehen zwar nicht direkt in der Kritik, doch sie schmälern die Absatzchancen der US-Landwirte in China. Denn dort sind die beiden Saatgutvarianten noch nicht zugelassen.

Ähnlich markant waren auch die Abgaben der Titel von Dufry und Holcim (je -4,1 Prozent). Analysten erklärten das Minus des Zollfreihändlers Dufry mit den schwachen Währungen in den Schwellenländern sowie mit Gewinnmitnahmen nach dem steilen Kursanstieg im dritten und vierten Quartal 2013.

Auch die Titel des Chemiekonzerns Lonza (-3,5 Prozent) standen überdurchschnittlich unter Druck. Die Aktie hatte am Vortag im Anschluss an den Jahresabschluss noch klar zugelegt. Diese Gewinne sind nun wieder dahin.

Von den Grossbanken gaben die Papiere der Credit Suisse (-3,0 Prozent) noch klarer nach als jene der UBS (-2,5 Prozent), während Julius-Bär-Aktien (-1,8 Prozent) schon beinahe der Spitzengruppe angehörten. Das Sentiment für die Banken wurde nebst dem allgemeinen Verkaufstrend auch von Berichten über die EU etwas gedämpft, welche wegen des Verdachts auf Zinsmanipulationen beim Franken eine Untersuchung gegen mehrere Banken eingeleitet haben soll.

Von den drei defensiven Schwergewichten waren die Titel des Pharmakonzerns Novartis (-3,0 Prozent) am wenigsten gesucht. Der Pharmakonzern veröffentlichte gemischte News des vorberatenden EU-Ausschusses zu Zulassungsempfehlungen für zwei Medikamente.

Die Papiere von Roche (-2,0 Prozent) und Nestlé (-2,1 Prozent) folgten dem allgemeinen Trend nach unten ebenfalls. Am widerstandsfähigsten gegenüber der aktuellen Schwäche zeigten sich die Valoren der Telekomfirma Swisscom (-0,3 Prozent), des Hörgeräteherstellers Sonova (-0,4 Prozent) und des Liftbauers Schindler (-0,6 Prozent).

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