Der Kaffeekapsel-Hersteller Nespresso baut sein drittes Schweizer Produktionszentrum in Romont FR. Er schafft damit kurzfristig 200 und langfristig mehr als 400 Stellen, wie Nespresso am Donnerstag mitteilte.
Die zwei bereits bestehenden Produktionszentren in der Schweiz befinden sich in Orbe VD und Avenches VD. Dort werden 700 Mitarbeiter beschäftigt. In der Schweiz sind es insgesamt 2000, weltweit 4500.
Mit dem Entscheid, in Romont ein weiteres Produktionszentrum zu bauen, bekenne sich Nespresso zum Standort Schweiz, hiess es an einer Pressekonferenz. Die Standortwahl sei Ausdruck des Vertrauens, das Nestlé in das industrielle Umfeld in der Schweiz habe, sagte Eugenio Simioni, Generaldirektor der Nestlé Schweiz.
Nespresso war vor gut 25 Jahren Pionierin im Geschäft mit portioniertem Kaffee. Der Absatz der Kapseln steigt seit langem explosionsartig. Mit dem dritten Produktionszentrum reagiert Nespresso auf das anhaltende Wachstum in Europa und will sich zugleich „für die weltweite Entwicklung unserer Marke“ wappnen.
Der Baubeginn im verkehrstechnisch ideal gelegenen Industriegebiet „En Raboud“ ist für Ende Jahr vorgesehen. Die Inbetriebnahme der Anlage wird 2015 erwartet. Bis dahin will Nespresso etwa 300 Millionen Franken investieren.
Stillschweigen über Details
Der Freiburger Staatsrat Beat Vonlanthen freute sich: Das seien „grossartige Neuigkeiten nicht nur für Romont und den Bezirk Glâne, sondern auch für den Kanton Freiburg und die gesamte Westschweiz“. Mit der Nespresso-Produktionsstätte könne der Kanton Freiburg seinen dynamischen Lebensmittel-Cluster weiter stärken.
Um den Zuschlag von Nestlé hatten sich auch andere Kantone bemüht. Nach Informationen von Schweizer Radio DRS war unter anderem Lengnau BE im Rennen.
Wie der Deal zwischen Kanton Freiburg und Nestlé genau aussieht, wurde an der Pressekonferenz nicht bekannt gemacht. So bleibt unter anderem offen, in welchem Umfang allfällige steuerliche Erleichterungen gewährt wurden.
Nespresso muss sich zusehends gegen Konkurrenten behaupten, welche Kaffekapseln zum Teil deutlich günstiger anbieten. Laut Beobachtern haben aber die prägnante Marke und das starke Image von Nespresso dafür gesorgt, dass das starke Wachstum beibehalten werden konnte.