Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé übernimmt für 11,85 Mrd. Dollar (rund 11 Mrd. Fr.) die wachstumsstarke Babynahrungssparte des US-Pharmariesen Pfizer. Der Kauf bedürfe aber noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden, teilte Nestlé am Montag mit.
Mit der Übernahme der Babynahrungssparte des weltgrössten Pharmakonzerns Pfizer erhöht der seinerseits weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé seine Präsenz im Markt der Babynahrung. In den letzten Jahren erzielte Pfizer Nutrition, spezialisiert auf Babymilch und Ergänzungsprodukte für die Mütter, Umsätze von rund 2,1 Mrd. Dollar (1,9 Mrd. Franken).
Für das Jahr 2012 erwartet Nestlé für das übernommene Geschäft nun gar einen Umsatz von bis zu 2,4 Mrd. Dollar. 85 Prozent seiner Umsätze erwirtschafte Pfizer Nutrition in den aufstrebenden Märkten der Schwellenländer mit einer grossen und schnell wachsenden Bevölkerung, erklärte Nestlé.
Asien als grösster Markt
60 Prozent seiner Umsätze erzielt Pfizers Babynahrungsgeschäft in Asien, wie dem Pfizer-Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Insbesondere das China-Geschäft ist interessant: Der schnell wachsende chinesische Markt für Babynahrung ist dank jährlich rund 16 Millionen Neugeborenen derzeit 6 Mrd. Dollar schwer und soll sich bis 2016 verdoppeln.
So verfügt Pfizer Nutrition in China denn auch über einen Produktionsstandort vor Ort, mit dem der lokale Markt beliefert wird. Weitere Standorte befinden sich in den Philippinen, in Singapur, China, Mexico und in Irland. Die Unternehmenszentrale war bisher in Madison im US-Bundesstaat New Jersey angesiedelt.
Marken werden weitergeführt
Ob dies weiter so bleibt, ist derzeit noch nicht klar. Sicher ist jedoch, dass sämtliche 5400 Mitarbeiter von Pfizer Nutrition – das Unternehmen ist in weltweit nahezu 60 Ländern präsent – von Nestlé übernommen werden. Dies teilte Pfizer seinerseits am Montag in einem Communiqué mit.
Auch die bestehenden Pfizer-Nutrition-Marken wie S-26, SMA, Promil und Progress will Nestlé gemäss eigenen Angaben weiterführen und zu seinem Produkteportfolio mit Marken wie Gerber, Lactogen oder Cerelac hinzufügen.
Die Übernahme von Pfizers Babynahrungssparte war seit längerem erwartet worden. Nebst Nestlé hätten sich auch der französische Lebensmittelkonzern Danone und der US-Nahrungsmittelhersteller Mead Johnson das ertragreiche Geschäft gerne einverleibt.