Seit vergangenem Herbst haben der Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé und der britische Glacéhersteller R&R über ein Gemeinschaftsunternehmen verhandelt. Nun stehen die Eckpunkte.
Das neue Joint Venture soll Froneri heissen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Demnach legen Nestlé und R&R ihr Glacégeschäft in Europa, dem Nahen Osten, Argentinien, Australien, Brasilien, den Philippinen und Südafrika zusammen.
Darüber hinaus umfasst Froneri auch das europäische Geschäft mit Tiefkühlkost und das Geschäft mit gekühlten Milchprodukten in den Philippinen.
Zum neuen Unternehmen gehören unter anderem die Nestlé-Marken Frisco, Mövenpick und Häagen-Dazs. Von R&R stammen die Glacé-Linien von Toblerone, Mars, Snickers, Bounty, Twix, Oreo und Milka.
Unternehmen mit 15’000 Mitarbeitern
Froneri wird den Angaben zufolge auf einen Jahresumsatz von rund 2,7 Milliarden Franken kommen. Rund 720 Millionen davon trägt R&R bei. Das britische Unternehmen soll vollständig im neuen Joint Venture aufgehen.
Froneri, an dem Nestlé und der Besitzer von R&R, die französische Beteiligungsgesellschaft PAI, je zur Hälfte beteiligt sein werden, wird mit 15’000 Mitarbeitern in über 20 Ländern aktiv sein.
Nestlé und die R&R-Gruppe arbeiten bereits seit 15 Jahren zusammen. Zuletzt hatten die Briten von Nestlé das Glacé-Geschäft in Grossbritannien, Australien und Südafrika übernommen.
Unilever bleibt Platzhirsch
Die Transaktion ist im Zusammenhang mit Nestlés Bemühungen zu sehen, das Portfolio auf ertragsstarke Geschäftsfelder auszurichten. Das europäische Glacégeschäft zählt nicht dazu.
An der Vormachtstellung von Unilever im Glacémarkt wird das Joint Venture allerdings nichts ändern. Das Marktforschungsinstitut Euromonitor errechnet für Unilever einen weltweiten Marktanteil von 23 Prozent, Nestlé folgt mit klarem Abstand und 11 Prozent Anteil als Nummer zwei. R&R kommt global auf lediglich 0,8 Prozent Marktanteil.
Die finanziellen Einzelheiten zur Transaktion wurden nicht bekanntgegeben. Der Zusammenschluss unterliegt noch Beratungen mit den Mitarbeitervertretern und der Zustimmung der Behörden. Gemäss Angaben vom Oktober ist mit einem Start der neuen Zusammenarbeit im Laufe des Jahres 2016 zu rechnen.