Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Barack Obama persönlich für das vergangene Woche beschlossene milliardenschwere Militärhilfepaket gedankt. Anlass dazu bot ein Treffen am Rande der UNO-Generalversammlung in New York.
«Die meisten Menschen verstehen Umfang und Tiefe unserer Zusammenarbeit glaube ich nicht, aber ich tue es und möchte Dir im Namen des gesamten israelischen Volkes danken», sagte Netanjahu am Mittwoch bei dem Treffen mit Obama. Die USA hatten vergangene Woche die Zahlung von 38 Milliarden Dollar ab 2019 über zehn Jahre zugesagt.
Das Paket schaffe für die Israelis «Gewissheit in einem Moment enormer Ungewissheit in der Region», sagte Obama. «Es ist eine sehr schwierige Zeit im Nahen Osten.»
Beim voraussichtlich letzten Treffen der beiden, bevor Obama im Januar aus dem Amt scheidet, betonten die beiden die Bedeutung des Bündnisses ihrer Länder. «Barack, Du sollst wissen, dass Du in Israel immer ein willkommener Gast sein wirst», sagte Netanjahu. Er und Obama hatten über die Jahre ein schwieriges Verhältnis, das zuletzt vom Atomabkommen mit dem Iran belastet wurde.
Obama habe verdeutlicht, dass Israels Siedlungsbau im Westjordanland Hoffnungen auf eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern zersetze, sagte ein US-Regierungsbeamter nach dem Treffen.
In seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung hatte Obama sich bereits ähnlich geäussert und zugleich bemerkt, dass die Palästinenser den Staat Israel anerkennen müssten. Netanjahu spricht am Donnerstag vor den Vertretern der 193 Mitgliedstaaten. Dass Obama vor dem Ende seiner Amtszeit versucht, die im April 2014 gescheiterten Friedensgespräche wiederzubeleben, ist unwahrscheinlich.